Neue Mac-Ransomware Evilquest gefunden
Quelle: Pixabay/TheDigitalArtist

Neue Mac-Ransomware Evilquest gefunden

Eine Malware namens Evilquest verschlüsselt Harddisks und SSDs und platziert weitere Schädlinge auf dem Mac – übermittelt aber nicht immer eine Lösegeldforderung.
1. Juli 2020

     

Die neue Ransomware Evilquest, von der zuerst im russischen Forum Rutracker berichtet wurde, zielt auf Mac-User ab und soll eher dürftig programmiert sein: Auf befallenen Systemen erscheint die Meldung, wonach die Dateien verschlüsselt wurden und gegen eine Gebühr von 50 US-Dollar wieder freikommen, je nach Fall vollständig oder gar nicht.

Der Schädling steckt in manipulierten, illegalen Kopien von Mac-Anwendungen wie etwa des Sicherheits-Tools Little Snitch. Bei der Installation wird zwar einerseits das eigentliche Tool auf den Rechner geladen, andererseits aber auch ein File namens Patch, abgelegt unter /Users/Shared. Dieses wird sodann in CrashReporter umbenannt und fällt so im Aktivitätsmonitor von MacOS nicht auf.


Das Patch-File vermehrt sich danach und verschlüsselt unterschiedliche Files, darunter auch Systemdateien, die für den Betrieb von MacOS benötigt werden – angeblich sollen etwa der Finder und das Dock nicht mehr richtig funktionieren. Zusätzlich installiert der Fake-Installer einen Keylogger, der Eingaben wie Passwörter abgreift, sowie eine weitere Malware, die nach Krypto-Wallets und zugehörigen Dateien sucht. Neben Little Snitch soll Evilquest auch über gecrackte Kopien von Ableton Live und Mixed in Key verteilt werden.

Wie immer empfiehlt es sich, auf die Forderung nicht einzugehen, wenn sie denn überhaupt erscheint. Denn es ist eher selten der Fall, dass die Cyber-Kriminellen dann die Daten wirklich wieder freigeben. Am allerbesten ist es natürlich, wenn man gar nicht erst von Evilquest heimgesucht wird – und dies erreicht man, indem man ausschliesslich ordentlich lizenzierte Software aus seriösen Quellen nutzt. Und wenn doch, helfen offline abgelegte Backups der wichtigen Daten.

Die Mac-Antivirensoftware von Malwarebytes und das Gratis-AV-Tool Ransomwhere? von Malwarebytes-Sicherheitsexperte Thomas Reed erkennen den neuen Schädling bereits. Weitere Antivirensuiten für MacOS dürften folgen. (ubi)


Weitere Artikel zum Thema

Neue Ransomware Hakbit: Als Rechnung getarnter Cyber-Angriff

23. Juni 2020 - Vermehrt werden Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich Ziel einer neuen Ransomware-Attacke. Besonders Mitarbeiter in mittleren Positionen sollten Vorsicht walten lassen.

Falsches Entschlüsselungs-Tool für Ransomware verschlüsselt Daten erneut

8. Juni 2020 - Die Ransomware Zorab gibt sich als Entschlüsselungs-Tool für die Ransomware Stop Djvu aus und verschlüsselt die Daten der Opfer abermals.

Schon wieder Zero-Day-Leck in iOS

5. Mai 2020 - Nach der kürzlich entdeckten Mail-Lücke wartet bereits die nächste Zero-Day-Schwachstelle auf iPhone- und iPad-Nutzer. Sie soll sich besonders einfach ausnutzen lassen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER