Google muss mit Milliarden-Sammelklage rechnen
Quelle: Google/SITM

Google muss mit Milliarden-Sammelklage rechnen

Weil Google auch im Inkognito-Modus Nutzerdaten abgreife und so die Privatsphäre verletze, verlangt eine Sammelklage an einem kalifornischen Bundesgericht Schadenersatz von 5000 US-Dollar pro Fall.
3. Juni 2020

     

Laut einer Meldung von "Reuters" muss Google in den USA mit einer Sammelklage wegen Verletzung der Privatsphäre seiner Nutzer rechnen. Konkret geht es darum, dass der Suchriese via Google Analytics, Google Ad Manager sowie weitere Dienste, Mobile-Apps und Website-Plug-ins fleissig Daten von Nutzern gesammelt haben soll – und zwar auch dann, wenn die User ihre Browser-Einstellungen auf Privat gesetzt haben.

Die Beschwerde ging am 2. Juni 2020 am Bundesgericht im kalifornischen San Jose ein. Darin wird moniert, Google dürfe sich nicht an der verdeckten und unautorisierten Sammlung von Daten praktisch jeden Amerikaners mit einem Computer oder Smartphone beteiligen. Aufgrund der Informationen über die Surfgewohnheiten könne Google Rückschlüsse auf Hobbys, Freunde, Einkaufsverhalten und andere Details ziehen, bis hin zu intimsten und potenziell peinlichen Dingen. Google verstosse damit gegen die Abhörschutzgesetze der USA und gegen die kalifornischen Datenschutzgesetzte. Die Sammelklage will Millionen von Google-Nutzern abdecken und verlangt für jeden Betroffenen Schadenersatz in Höhe von 5000 US-Dollar.


Google widerspricht den Vorwürfen. "Wir geben jedes Mal klar an, wenn man ein neues Inkognito-Tab öffnet, dass Websites womöglich Informationen über die Aktivitäten im Browser sammeln", betont Unternehmenssprecher Jose Castaneda und merkt weiter an, man werde energisch gegen die Vorwürfe vorgehen. (ubi)


Weitere Artikel zum Thema

Datenschützer kritisiert Advertising ID von Google

18. Mai 2020 - Mit der Android Advertising ID erstellt Google ein digitales Erkennungsmerkmal eines Benutzers. Dessen Handhabung entspreche nicht geltendem Recht, heisst es nun aus Deutschland und Österreich.

EU will Tech-Giganten auf die Finger schauen

12. Mai 2020 - Die EU prüft die Regulierung grosser Tech-Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon und schreibt dafür eine gross angelegte Studie aus. Der Tech-Lobby schwant Böses.

Google und Co. händigen Nutzerdaten an Schweizer Behörden aus

3. Dezember 2019 - Vermehrt fordern Schweizer Strafrechtsbehörden die Datenherausgabe bei grossen Anbietern wie Google oder Microsoft an. Und vermehrt haben sie Erfolg dabei.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER