Hinter der Bezeichnung "Für einen gesundheitsverträglichen und stromsparenden Mobilfunk" versteckt sich eine eigentliche Initiativ-Bombe: Das Komittee "Mobilfunk-Initiative" hat unter diesem Titel soeben eine Volksinitiative gestartet, die massive Einschränkungen vor allem für die Versorgung mit 5G bringen würde. Sie verbietet nämlich, die Grenzwerte für nichtionisierende Strahlung zu erhöhen, "auch nicht infolge neuer Messverfahren". Das Ziel machen die Initianten sonnenklar: "Wir wollen die Zwangsbestrahlung der Bevölkerung beenden".
Die Initiative geht aber noch weiter: Die Versorgung mit Mobilfunk und Wireless-Internet soll in einen Aussen- und Innenbereich aufgeteilt werden. Die Leistung von Mobilfunk-Basisstationen und Public-WLAN-Netzen muss laut dem Begehren so geregelt werden, dass die Strahlung "die Gebäudedämpfung nicht mehr durchdringen kann". Im Inneren von Gebäuden müsste man folgerichtitg auf das Handy verzichten und nur noch via Festnetz telefonieren. Weiterhin müssen nicht sichtbare Sendestationen markiert und deren Standort veröffentlicht werden. Für neue Anlagen bräuchte es nach einer Annahme der Initiative zudem eine schriftliche Einwilligung der Anwohner im Umkreis von 400 Metern.
Im Inneren von Gebäuden sollen Daten stattdessen per Kabel übertragen werden. Und auch private hochfrequente Strahlungsquellen, so etwa der WLAN-Router, dürften mit ihrem Signal nicht in benachbarte Räume dringen. Des Weiteren kümmern sich die Initianten um den ÖV: In allen öffentlichen Verkehrsmitteln sollen Plätze zur Verfügung stehen, an denen keine elektronischen Geräte verwendet werden dürfen.
Darüber hinaus sollen öffentliche Gebäude wie Schulen, Gemeindehäuser, Spitäler und Altersheime strahlungsfrei eingerichtet werden. Der Bund soll ausserdem eine Aufklärungskampagne starten, mit der die Bevölkerung "umfassend über die Gesundheitsgefährdung durch nichtionisierende Strahlung, mögliche Schutzvorkehrungen und die Symptome einer Elektrosensibilität" informiert werden soll.
(ubi)