Richard Yu, CEO der Huawei Consumer Business Group, hat auf der IFA 2019 im Rahmen seiner Keynote das neue System-on-a-Chip (SoC) Kirin 990 präsentiert. Huaweis neuester High-End-Chip steht ab sofort in zwei Varianten zur Verfügung: als Kirin 990 und in einer 5G-Version. Für ein optimiertes Nutzererlebnis sollen insbesondere Upgrades bei der Leistung und Energieeffizienz, KI-gestützte Funktionen sowie der von Huawei entwickelte Bildprozessor (Image Signal Processor; ISP) sorgen.
Der Kirin 990 (5G) wird auf Basis der 7nm-Fertigungstechnik hergestellt und ist mit einem integrierten 5G-Modem ausgestattet. Dies soll, so
Huawei, den Energieverbrauch um 30 Prozent im Vergleich zu einem 4G SoC reduzieren. Zudem soll das integrierte 5G-Modem Platz auf der Platine sparen: Verglichen mit anderen Lösungen benötige er 32 Prozent weniger Fläche. Auf dem neuen SoC befinden sich 10,3 Milliarden Transistoren, die einen Platz von der Grösse eines Fingernagels einnehmen, so Huawei.
Die 5G-Variante ist das erste SoC, der die 5G-Architekturen Non-Standalone (NSA) und Standalone (SA) unterstützt und sowohl die TDD- als auch die FDD-Frequenz nutzt. Basierend auf der 5G-Leistung des Balong 5000, dem 5G-Multi-Mode-Modem von
Huawei, erzielt der Kirin 990 (5G) eine maximale Downlink-Rate von 2,3 Gbit/s und eine Uplink-Rate von 1,25 Gbit/s schreibt das Unternehmen weiter.
Huaweis Kirin 990 (5G) ist zudem mit einer Dual-NPU (Neural Processing Unit) ausgestattet, welche die Basis für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) liefert. Dabei handelt es sich um das erste SoC mit der Da-Vinci-Architektur von Huawei und verfügt über insgesamt acht CPU-Kerne mit einer überwiegenden Taktfrequenz von 2,86 GHz: zwei ultragrosse sowie zwei grosse Kerne für hohe Rechenleistungen. Die vier weiteren Kerne sollen derweil energieeffizienter sein und übernehmen weniger rechenintensive Aufgaben, um den Akku zu schonen. Beim Kirin 990 kommen derweil die Mali-G76 GPU mit 16 Rechenkernen sowie der Intel Smart Cache zum Einsatz.
Debutieren dürfte Huaweis neuester Wurf wohl im für den 19. September erwarteten Mate 30 Pro ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(swe)