Die Preisunterschiede bei Schweizer Internet-Anbietern sind riesig, wie eine Studie von "Moneyland.ch" in Zusammenarbeit mit Telco-Experte Ralf Beyeler aufzeigt. In einzelnen Fällen beträgt der Unterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot deutlich mehr als 100 Prozent. Die Studie unterscheidet zwischen langsamem Internet (mindestens 10 Mbit/s), schnellem Internet (mindestens 100 Mbit/s) und sehr schnellem Internet (Gigabit-Internet, mindestens 1 Gbit/s). In diesen drei Kategorien wurde von jedem Anbieter jeweils das Abo gesucht, welches am besten auf die Zielgruppe passt, diese wurden verglichen.
Beim langsamen Internet für einfache Ansprüche gestaltet sich der Vergleich schwieriger, da viele Anbieter kein Angebot mit sehr schwacher Leistung mehr anbieten. Am günstigsten in dieser Kategorie ist
iWay mit Gesamtkosten von 398 Franken pro Jahr, was allerdings nur für vereinzelte Städte gilt. Auf der anderen Seite des Spektrums bewegen sich die grossen Player im Markt:
Swisscom ist mit 658 Franken im ersten Jahr 65 Prozent teurer, führt das Angebot aber nicht einmal in seiner Preisübersicht auf. Der teuerste Anbieter ist die Swisscom-Billigmarke Wingo, bei der das erste Jahr (mit Glasfaserkabel ins Haus) 898 Franken kostet. Hinter Wingo folgt übrigens UPC mit 807 Franken im Jahr.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim schnellen Internet mit minimal 100 Mbit/s: Solnet ist mit 578 Franken pro Jahr der günstigste Anbieter, zuoberst in der Preisliste finden sich Quickline (1097.80 Franken), UPC (1047 Franken) und Swisscom (1019 Franken). Und auch bei den Gigabit-Leitungen, die nur mit direkter Glasfaserleitung in die Wohnung verfügbar sind, sind die Preisunterschiede massiv. Hier kommt das günstigste Angebot jedoch von einem grossen Anbieter – nämlich von Salt mit 699.35 Franken im ersten Jahr. Netstream liegt mit 1668 Franken pro Jahr 139 Prozent über dem Salt-Angebot. Während UPC keine Gigabit-Leitung anbietet, liegen
Sunrise (1260 Franken) und Swisscom 1139 Franken) ebenfalls eher hoch im Preis für das erste Jahr.
"Moneyland.ch" und Beyeler schlussfolgern, dass sich Herr und Frau Schweizer bisher nicht daran stören, dass bei den grossen Anbietern so viel mehr bezahlt werden muss. "Noch erschreckender sind die hohen Preise von Swisscom und
UPC, wenn man bedenkt, dass zwei von drei Schweizer Kunden ein Internet-Abo bei Swisscom oder UPC haben", kommentiert Ralf Beyeler. Die Ergebnisse der Untersuchungen flossen ins Preisrechner-Tool für Internet-Abos ein, welches auf "Moneyland.ch"
zur Verfügung steht.
(win)