Gestern Dienstag fiel der Startschuss für Googles jährliche Entwicklerkonferenz, die
Google I/O. CEO Sundar Pichai sprach auf dem Google-Campus in Mountain View zu 7000 Zuschauern vor Ort und zum weltweiten Online-Publikum.
Ein wichtiges Thema auf der diesjährigen Konferenz ist die Privatsphäre – kein Wunder, wird doch Google immer wieder als Datenkrake bezeichnet und für übermässige Sammelwut kritisiert. "Datenschutz, der für alle funktioniert" will Google nun mit neuen Datenschutzteinstellungen und Sicherheitstools für die diversen Produkte und Plattformen gewährleisten.
Die Datenschutzeinstellungen sind bei manchen Google-Produkten bereits bisher mit einem Klick auf das Profilbild und via Kontoverwaltung erreichbar, im Lauf des Monats sollen weitere Dienste wie die Suchmaschine, Maps, Youtube, Chrome, Assistant und News hinzukommen. Web- und App-Aktivitäten können bereits jetzt nach 3 oder 18 Monaten automatisch gelöscht werden, ab Juni soll dies auch für den Standortverlauf gelten. Der von Chrome bekannte Inkognito-Modus ist ab sofort auch für Youtube verfügbar und soll bald auch in Maps und der Suchmaschine funktionieren. Weitere Details zu den Neuerungen beim Datenschutz sind einem
Blog-Beitrag zu entnehmen.
Zur 2019er-Android-Version Q, die als Betaversion schon erhältlich ist, wurde schon Einges
berichtet. So soll die kommende Ausgabe von Googles Mobile-OS einen Dunkelmodus und eine gestenbasierende Navigation bieten und Audio via Bluetooth LE an Hörgeräte streamen können. Support für faltbare Geräte wird fix in Android Q integriert. Auch punkto Machine Learning macht die neue Version vorwärts, etwa bei der automatischen Transkription von Audio-Sprachinhalten in Text und bei der Funktion "intelligente Antwort" für Benachrichtigungen, die ebenfalls fest in Android Q integriert wird. Darüber hinaus bringt Android Q laut Google über 50 neue Sicherheitsfunktionen und soll schneller mit Security- und Datenschutz-Updates versorgt werden – im Hintergrund und ohne Neustart.
In den nächsten Wochen wird Google zudem die Suchfunktion mit Augmented Reality anreichern: 3D-Objekte aus den Suchresultaten lassen sich mit Hilfe der Smartphone-Kamera virtuell im realen Umfeld platzieren, wobei die Grössenverhältnisse realistisch abgebildet werden. Auch die Visual-Search-Funktion Google Lens erhält neue Features – näheres dazu im
Google-Blog.
Revolutionäres gibt es vom
Google Assistant zu berichten: Dank Fortschritten bei rekurrenten neuronalen Netzen habe man völlig neue Modelle entwickelt, die 100 Gigabyte in der Cloud auf weniger als ein halbes Gigabyte reduzieren. Damit lasse sich die KI hinter Google Assistant nun direkt auf dem Smartphone statt im Rechenzentrum von Google ausführen. Der Assistant soll Antworten so bis zu zehnmal schneller liefern. Der neue Assistant wird Ende 2019 auf den aktuellen Pixel-Smartphones erstmals zur Verfügung stehen.
(ubi)