Nach rund neun Wochen Entwicklungszeit hat Linus Torvalds die Version 5.1 des Kernels
veröffentlicht. Diese enthält viele neue Funktionen sowie neue oder verbesserte Treiber.
So wurden beispielsweise Fortschritte bei der Lösung des Jahr-2038-Problems erzielt,
so "Fossbytes". Denn in 19 Jahren wird der aktuelle Zeitzählmechanismus unter Linux an seine Grenzen stossen. Linux verwendet die Unix-Zeit, die ab dem 1. Januar die Zeit in Sekunden zählt und daraus das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit generiert. Am 19. Januar 2038 übersteigt dieser Wert jedoch den Gesamtwert, den eine 32-Bit Ganzzahl enthalten kann. Infolgedessen gehen Systeme, die auf 32-Bit-Prozessoren laufen, plötzlich davon aus, dass es 1901 oder 1970 sein wird, was für viele Programme problematische Folgen haben kann. Linux 5.1 hat nun deshalb neue Systemaufrufe implementiert, die 64-Bit-Zeitangaben verstehen, aber auch auf 32-Bit-Systemen funktionieren.
Die neue high-performance-I/O-Schnittstelle ist aber wohl das grösste Highlight von Linux 5.1. Von der neuen io_uring-Schnittstelle wird erwartet, dass sie schnelle und skalierbare asynchrone I/Os für Linux bereitstellt. Darüber hinaus wird eine User Space Library hinzugefügt, mit der Apps eine io_uring-Instanz einrichten können, ohne die Besonderheiten des io_uring-Interface kennen zu müssen.
Die neue Version verbessert ausserdem die
Fanotify-Schnittstelle, die dabei hilft, das Linux-Dateisystem auf Änderungen zu überwachen, und fügt die "Super Block Root Watch"-Funktion hinzu, um Änderungen skalierbar zu verfolgen. Eine weitere wichtige Änderung in Linux 5.1 ist die Unterstützung für die Verwendung von persistentem Speicher als RAM.
(swe)