Der Linux-Entwickler Linus Torvalds hat Linux 5.0 nach langem Warten endlich freigegeben. Wer von diesem numerischen Sprung von 4.x auf 5.x allerdings eine Vielzahl von neuen Funktionen erwartet, dürfte vom Release enttäuscht werden.
Der Entwicklungszyklus der Linux-5.0-Kernel-Serie begann vor zwei Monaten, während denen sieben RC (Release Candidate)-Meilensteine veröffentlicht wurden, um die Strasse für den grossen Versionswechsel zu ebnen. "Die Änderungen für das gesamte 5.0-Release sind viel umfassender. Aber ich möchte (noch einmal) darauf hinweisen, dass wir keine Feature-basierten Releases machen, und dass '5.0' nichts anderes bedeutet, als dass die 4.x-Nummern gross genug wurden, dass mir die Finger und Zehen ausgegangen sind", so Linus Torvalds in einer
Ankündigung der Linux-Mailingliste.
Der Linux-5.0-Kernel führt dennoch einige interessante Änderungen ein, wie zum Beispiel Freesync-Unterstützung im Open-Source-Grafiktreiber AMDGPU, das ein flüssiges Anzeigeerlebnis auf Maschinen mit AMD Radeon-GPUs und LCDs mit dynamischen Aktualisierungsraten ermöglichen soll.
Der Linux-Kernel 5.0 beinhaltet auch eine neue energiebewusste Planungsfunktion, zur verbesserten Energieverwaltung bei Geräten mit ARM big.LITTLE CPUs, Unterstützung der Adiantum-Dateisystemverschlüsselung in fscrypt für Geräte mit geringer Leistung und Unterstützung von Swap-Dateien im Btrfs-Dateisystem.
Weitere nennenswerte Änderungen sind die Unterstützung der Generic Receive Offload (GRO)-Funktion in der UDP-Implementierung (User Datagram Protocol), die Unterstützung des Cpuset-Ressourcencontrollers in cgroupv2 sowie die Unterstützung des binderfs-Dateisystems, das die Ausführung mehrerer Instanzen von Android ermöglicht.
(swe)