Schon bald könnten in der Schweiz Züge über die Geleise rollen, ohne dass ein Lokführer diese manuell steuert. Die Südostbahn (SOB) hat ein Pilotprojekt angekündigt, in dessen Rahmen der autonome Fahrbetrieb auf den Strecken der Bahn getestet werden soll, wie "Tagblatt"
berichtet. Die drei Unternehmen Rail Systems, Stadler Bussnang sowie Bombardier haben dazu konkrete Lösungsvorschläge vorgelegt. Der Lokführer soll aber vorerst noch im Stand bleiben.
Zwischen Dezember 2019 und Dezember 2020 will die Südostbahn mit den Tests beginnen – zur Sicherheit also noch mit einem Lokführer an Bord. Die Tests sollen zudem vorerst in der Nacht durchgeführt werden und ein Jahr andauern. Als Teststrecke hat sich die Südostbahn für den Abschnitt zwischen Mogelsberg SG und Wattwil SG entschieden, da die Strecke über modernste Stellwerktechnik verfüge.
Tests im Personenverkehr sollen danach auf der Strecke zwischen Wädenswil ZH und dem Toggenburg stattfinden. Thomas Küchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Südostbahn ist überzeugt, dass der Schienenverkehr bis 2040 weitgehend automatisiert sein werden, verrät er gegenüber "Tagblatt". Ziel der Automatisierung sei es aber in erster Linie, automatisierte Züge mit Lokführer auf der bestehenden Infrastruktur fahren zu lassen. Dadurch sollen mehr Kompositionen auf dem Streckennetz fahren können.
Auch andere Bahnbetreiber zeigen sich am Projekt interessiert. So sind unter anderem auch Vertreter des Verbands Schweizer Lokomotivführer und Anwärter, der Deutschen Bahn, der
SBB und der Zentralbahn am Projekt beteiligt.
(swe)