Nachdem Sunrise-Chef Olaf Swantee Ende April Kritik am Vergabeprozesses für Frequenzblöcke für das geplante 5G-Netz geübt hat (
"Swiss IT Magazine" berichtete), folgt nun
Swisscom. Im Rahmen der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen hat der Telekom-Anbieter gemäss diverser Medien, die sich auf eine "SDA"-Meldung berufen, moniert, dass die Bietbeschränkungen viel zu eng gesteckt seien. Mit 39 MHz pro Million Kunden habe Swisscom heute mit Abstand am wenigsten Frequenzen pro Kunde. Sunrise und Salt hätten mit 54 MHz und 85 MHz pro Millionen Kunden 40 respektive 100 Prozent mehr Frequenzen pro Kunde als Swisscom. Mit diesen Regeln für die anstehende Frequenzauktion sei jetzt schon festgelegt, dass die Swisscom-Konkurrenz danach mindestens die Hälfte mehr Frequenzen habe als man selbst. Entsprechend fordert Swisscom eine Überarbeitung der Ausschreibungsunterlagen. So könne sichergestellt werden, dass Swisscom wenigstens die Möglichkeit erhalte, pro Kunde gleich viele 5G-Frequenzen zu erwerben wie die Mitstreiter.
Mit dieser Forderung stellt sich Swisscom gegen
Sunrise, das vor wenigen Tagen zwar ebenfalls die Auktionsregeln kritisiert hat, allerdings behauptete, die jetzigen Regeln zementierten die Marktmacht von Swisscom und führten zu einem eingeschränkten Wettbewerb. Vor allem die Maximalgrenze von Frequenzblöcken, die ein einzelner Bieter erwerben dürfe, ist laut Sunrise zu gross, denn so könne sich Swisscom rund die Hälfte aller Frequenzen sichern.
(abr)