In Frauenfeld befindet sich seit rund einem Jahr ein Rechenzentrum im Bau. Das vom Bund
bereits 2014 angekündigte Projekt soll ab 2020 als zentraler Knotenpunkt der Rechner-Infrastruktur der Bundesverwaltung und der Schweizer Armee dienen. Die Kosten für das Campus genannte Bauprojekt belaufen sich auf über 130 Millionen Franken. Doch bereits jetzt sorgt das Projekt für erste Probleme, wie "Tagesanzeiger"
berichtet.
So hat sich das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) im Jahresbericht 2017 gegenüber der Finanzdelegation des Parlaments darüber beklagt, dass der Standort Frauenfeld für das EJPD "äusserst unglücklich" gewählt sei. Das Problem liege in der relativ grossen Distanz nach Bern, welche "signifikante technische Problem für die EJPD-eigenen Fachanwendungen" zur Folge habe, da die verwendeten IT-Programme ursprünglich für kürzere Distanzen und Signallaufzeiten konzipiert worden seien. Die Konsequenz daraus: Der Umzug der EJPD-Rechenzentren von Bern nach Frauenfeld verzögert sich.
Auf Anfrage von "Tagesanzeiger" heisst es von Seiten EJPD, dass die zurückzulegende Distanz der Daten durch die Leitungen zwischen Bern und Frauenfeld rund 300 Kilometer betrage. Dadurch könne es bei datenbankintensiven Abfragen zu spürbaren Verlangsamungen kommen. Dies habe man erst im vergangenen Jahr nach der Durchführung von Tests feststellen können. Um die Verlangsamung zu verhindern, versuche man nun eine Lösung zu finden, die keine Mehrkosten verursache.
Einen Vorteil bringt die Distanz zwischen den beiden Standorten allerdings. So befindet sich das Rechenzentrum in Frauenfeld in einer anderen Gefahrenzone als das bestehende in Bern, wodurch Informatik und Telekommunikation in Zukunft georedundant werden, also vor Ereignissen wie Erdbeben oder Stromausfällen gewappnet sein sollten.
(swe)