Smarte Assistenten sind heute vielerorts anzutreffen, hauptsächlich aber als Software in Smartphones oder in Lautsprechern und ähnlichen Gadgets. Vielen ist gemeinsam, dass sie von den Nutzern mit der Stimme gesteuert werden können. Das erlaubt es ihnen, auch komplexe Befehle entgegenzunehmen und zu verarbeiten. Bixi hingegen setzt auf Gestensteuerung und preist sich selbst als Assistent an, der den Nutzern zur Hand geht, wenn diese eben ihre Hände nicht frei haben, beispielsweise beim Autofahren, im Bad beim Duschen oder beim Kochen. Das kleine Gerät der französischen Firma
Bluemint Labs aus Grenoble ist rund, nicht ganz einen Zentimeter hoch und misst gut 5,5 Zentimeter im Durchmesser. Den Rand säumt ein abnehmbarer Gummiring, der den Micro-USB-Anschluss verbirgt und über eine Lasche verfügt, an der Bixi unter Umständen aufgehängt werden kann. Des weiteren ist die Unterseite magnetisch, während die Oberseite von Gorilla Glass 4 geschützt wird. Das Gerät ist ausserdem immun gegen Spritzer, nicht aber wasserfest. Die Verbindung mit anderen Geräten wird über Bluetooth 4.1 hergestellt und eine Akkuladung soll für rund einen Monat reichen.
Noch in den Kinderschuhen
Nimmt man Bixi aus der Verpackung, fallen gleich zwei Dinge auf: Zum einen ist das Gerät sehr leicht und handlich, auf der anderen Seite hat es
Bluemint Labs versäumt, dem Paket ein Micro-USB-Kabel beizulegen, um es aufzuladen. Das ist ökologisch sinnvoll, aber ärgerlich. Um Bixi zu nutzen, muss zuerst die entsprechende App heruntergeladen werden, wobei zumindest diejenige für Android im Google Play Store als "unveröffentlicht" markiert ist, also als Beta-Version gilt, und das merkt man. Dafür, dass Bixi nicht neu auf dem Markt ist und bereits die zweite Generation des Gerätes erhältlich ist, erstaunen gewisse Features, die auf den ersten – und zugegebenermassen auch auf den zweiten – Blick unausgereift wirken. Das beste Beispiel dafür ist die vordefinierte Gestensteuerung für den Befehl "Ok Google". Damit weckt man dann tatsächlich den Google Assistant im Smartphone. Das ist ein sinnloser Zwischenschritt, kann man Googles Assistenten doch ohnehin per Sprachbefehl wecken. Ruft man in der App dann das Menü auf und dort die Einstellungen, dann gibt es nur eine Option, nämlich die bevorzugte Musik-App auszuwählen, die man dann mit Gesten steuern kann, wobei lediglich Soundcloud, Spotify und Google Music zur Auswahl stehen. Bixi ist darüber hinaus auf Partner angewiesen, die Funktionen für die Steuerung ihrer Geräte bereitstellen. Immerhin kann man mit dem kleinen Helfer aber Gopro-Kameras steuern sowie smarte Lampen wie Philipps Hue und solche von Lifx. Ausserdem funktioniert Bixi auch mit der Soundtouch-Technologie des Hifi-Herstellers Bose.
Die Funktionsweise überzeugt
Die gute Nachricht ist, dass die Gestensteuerung gut funktioniert, wenn man sich an die Bedienung gewöhnt hat. Die Sensoren erfassen die Handbewegungen zuverlässig und leiten diese auch umgehend an die entsprechenden Geräte und Apps weiter. Insgesamt sechs Gesten stehen den Nutzern zur Verfügung. So kann man in vier Richtungen wischen sowie zweimal tippen und die Hand über den Sensoren heben und senken, um beispielsweise die Lautstärke zu erhöhen oder zu verringern. Leider lassen sich aber lediglich zwei Profile speichern, zwischen denen man hin- und herwechseln kann. Hat man also zum Beispiel das Telefonprofil und das Musikprofil aktiviert, will dann aber eine smarte Lampe steuern, dann muss man in der App eines der beiden aktiven Profile ersetzen.
Obwohl das Gadget also tut, was es soll, wird man den Eindruck nicht los, dass das Konzept noch in den Kinderschuhen steckt. Ausserdem hat Bixi ein grosses Manko: Es ist teuer. Bei Brack.ch ist das kleine Gerät aktuell für 99 Franken zu haben. Will man noch ein Micro-USB-Kabel, einige zusätzlich Gummiringe und Magnete, um das Gerät festzumachen, dann gibt es ein fixfertiges Zubehörpaket, das aber mit weiteren 24.90 Franken zu Buche schlägt.
(luc)