Qualcomm hat Apple mit grossen Summen dafür belohnt, ausschliesslich Qualcomm-Halbleiter in seinen Produkten zu verbauen. So ist der Hersteller jetzt angeklagt, diese Schmiergeld-Zahlungen zwischen 2011 und 2016 an Apple ausgeschüttet zu haben und damit gegen das Wettbewerbsrecht verstossen zu haben. Die EU-Kommission hat deswegen eine Strafe von 997'439'000 Euro gegen
Qualcomm verhängt. Das Strafmass bezieht sich auf die Verstossdauer, die fünfeinhalb Jahre beträgt, und entspricht knapp fünf Prozent des Umsatzes von 2017.
Bei den betroffenen Produkten handle es sich um bestimmte Funk-Chipsätze,
so "Der Spiegel". Folglich war dann etwa der Konkurrent
Intel in den genannten fünf Jahren chancenlos, seine Produkte auf dem Markt für die LTE-Basisband-Chipsätze zu etablieren. Intel arbeitet seit Jahren daran, sein geschwächtes PC-Chip-Geschäft durch das Einführen neuer Produkte zu nivellieren, konnte sich allerdings bisher noch nicht gegen den erfolgreicheren Wettbewerber Qualcomm behaupten.
Qualcomm befindet sich seit einem Jahr in einem Rechtsstreit mit
Apple, in dem Apple Qualcomm
überteuerte Patentlizenzen vorwirft. Im letzten Sommer erreichte der Streit einen Punkt, an dem Intel den Vorwurf von Patentverletzungen in den Raum stellte und die Einfuhr von
iPhones mit Intel-Chips in die USA verbieten lassen will.
(rpg)