Weniger Roaming-Umsätze für Schweizer Telekom-Anbieter
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Weniger Roaming-Umsätze für Schweizer Telekom-Anbieter

Die Roaming-Umsätze der Schweizer Telekom-Anbieter gingen im vergangen Jahr weiter zurück. Gründe dafür sind tiefere Standardpreise, Bündelangebote und Gratis-WLAN-Zugänge.
18. Dezember 2017

     

Im Jahr 2016 beliefen sich die totalen Roaming-Umsätze der Telekom-Anbieter in der Schweiz auf rund 514 Millionen Franken, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilt. Damit gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um ganze 16 Prozent zurück. Zuletzt gestiegen waren diese im Jahr 2012.

Am lukrativsten waren bei den Roaming-Diensten noch die Telefongespräche, wo die Anbieter in der Schweiz 2016 312,6 Millionen Franken erwirtschafteten. Trotzdem verzeichnete man auch hier einen Rückgang um knapp 15 Prozent gegenüber 2015 und dies, obwohl die Nachfrage insgesamt um 4 Prozent anstieg. Beim Datenroaming betrug der Gesamtumsatz 2016 177,6 Millionen Franken, 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Volumen der übertragenen Daten verdoppelte sich derweil auf rund 1,871 Milliarden Megabyte.


SMS werden derweil immer seltener genutzt. So wurden 2016 rund 152 Millionen Nachrichten versendet, rund 22 Prozent weniger als 2015. Und auch der Roaming-Umsatz mit SMS ging um knapp 30 Prozent auf 33,4 Millionen Franken zurück. Rund 70 Prozent der Schweizer Kunden telefonierte 2016 ohne Vergünstigung, also mit dem Roaming-Standardtarif. Gemäss Bakom werden Optionen für tiefere Tarife für Gespräche in den vergangenen sechs Jahren tendenziell immer weniger gebucht. "Dies könnte mit der zunehmenden Beliebtheit der Bündelangebote zusammenhängen", so das Bundesamt. Internationale Gespräche mit EU- und EWR-Ländern seien oftmals ganz oder zum Teil bereits im Abonnementspreis inbegriffen.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Roaming-Umsätze liegt nach Einschätzung des Bakom auch bei der zunehmenden Nutzung von Diensten wie Skype, Viber oder Whatsapp über WLAN-Verbindungen. Hotels, Bars oder Flughäfen bieten solche Verbindungen zumeist gratis an. Doch auch Preissenkungen der Mobilfunkanbieter hatten gemäss Bakom einen Einfluss auf die geschrumpften Umsätze.

Ausserdem zeichne sich bei allen Roaming-Dienstleistungen ein saisonales Muster ab. So werden Handys und Tablets im dritten Quartal, also zur Sommerferienzeit, am meisten für die Kommunikation vom und ins Ausland genutzt. Ganz anders sieht es jedoch in den Wintermonaten aus – trotz vielen Feiertagen und Jahreswechsel. In der EU und in den EWR-Ländern sind die Roaming-Gebühren zudem seit vergangenem Juni Geschichte. Einzig Schweizer Mobilfunknutzer müssen weiterhin für die Nutzung ausländischer Netze zahlen. (swe)


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