In der Schweiz geht bald die erste Echtzeit-Börse für Kryptowährungen wie Bitcoin an den Start. Diese trägt den Namen SCX (Swiss Crypto Exchange) – Kunden können sich ab sofort registrieren. Insgesamt 2,5 Millionen Franken haben Investoren dazu für den Aufbau der Börse in die Hand genommen und auch eine Partnerbank hat ihre Hände im Spiel, deren Name ist allerdings noch nicht publik.
Treibende Kraft hinter dem Projekt ist die Firma Swiss Future Project, die sich aber in Kürze in Blockworks umbenennen und von Dübendorf nach Zürich zügeln will. Geschäftsführer Cyrill Tröndle gegenüber "
Handelszeitung" zum angestrebten Ziel der Plattform: "Heute muss man sein Geld ins Ausland schicken, wenn man in der Schweiz in Echtzeit mit Kryptowährungen handelt. Das wollen wir ändern." Ein weiterer Grundgedanke sei es, eine Plattform zu bieten, an der sich Schweizer Banken und deren Kunden beteiligen können. "Wir wollen die alte mit der neuen Welt zusammenbringen", erklärt Tröndle gegenüber dem Branchenblatt. Gemäss Berichten der "Sonntagszeitung" wird erhält Tröndle dazu Unterstützung von der Beteiligungsgesellschaft Centurium sowie wie weiteren Investoren.
In den nächsten Wochen soll die erste Phase der Plattform an den Start gehen – dann will man erst einmal ein Brokerage anbieten. Wer sich einen Account registriert hat, kann dann von SCX Bitcoin und Ether kaufen, wobei sich der Preis an den aktuellen Kursen der internationalen Börse Bitstamp orientieren sollen, so gibt es zu Beginn noch kein Orderbook mit Kauf- und Verkaufsaufträgen. Gemäss Tröndle handelt es sich daher auch zu Beginn um einen "Soft-Launch", womit erste Kunden gewonnen werden sollen. Auch Banken sind während dieser Phase noch nicht beteiligt.
In einem nächsten Schritt wolle man die Qualität der Plattform dann mittels Echtzeit-Orderbooks erhöhen. Geplant ist das für das erste Halbjahr 2018. Dann soll auch die Anbindung an Banken im Fokus stehen, über welche auch der eigentliche Kundenkontakt erfolgen werde. Die Vermögenswerte sollen zudem zu keinem Zeitpunkt bei der Börse selbst liegen. "Die Kunden müssen einzig ihrer Bank vertrauen, und nicht uns", so Tröndle. Kunden halten ihr Kryptokonto also bei der Bank, nicht der Börse an sich.
In Sachen Compliance und Regulierung stehe man mit der Finma in Kontakt, allerdings gebe es börsenseitig noch keine offizielle Absegnung für die Plattform. "Wir wissen um alle Facetten der Gesetze und Regularien, die uns tangieren könnten", lässt sich Tröndle zitieren. Man wolle aber alle Vorgaben einhalten, allerdings fehle es bei bestimmten Themen schlicht noch an definierten Regelungen.
(swe)