Der "
Tagesanzeiger" schrieb in einem Bericht unter Berufung auf verschiedene Experten, die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) könnten aufgrund mangelhafter Software den "Inländervorrang light" nicht umsetzen. Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim
Seco, hat diesen Bericht nun dementiert. "
Computerworld.ch" zufolge soll Zürcher im Rahmen einer Telekonferenz erklärt haben, dass bereits einige der RAV sowie rund 1500 private Arbeitsvermittler ihre Arbeit mit entsprechenden IT-Systemen verrichten, welche ausreichend funktionstüchtig seien, um die Anforderungen der geplanten Stellenmeldepflicht zu erfüllen.
Gleichzeitig soll er aber auch zu Protokoll gegeben haben, dass das Seco in Zusammenarbeit mit den Kantonen die Evaluation eines verbesserten, flächendeckenden Informatiksystems für die gesamte Schweiz in Angriff genommen habe – dies allerdings unabhängig von der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Bestätigt haben soll Zürcher derweil, dass im Zuge der Meldepflicht ein Mehraufwand entstehe, der durch einen Stellenausbau ausgeglichen werden soll. Insgesamt sollen rund 270 neue Stellen geschaffen werden. Dies stelle für die Kantone eine grosse Herausforderung dar.
Auch FDP-Ständerat Philipp Müller hat sich in der Zwischenzeit zu den Vorwürfen, die RAV verfüge nicht über die notwendigen IT-Systeme, geäussert. Seiner Ansicht nach befinde sich die Software der RAV im Vergleich zu privaten Arbeitsvermittlern in einem mittelalterlichen Zustand, wie die "
Aargauer Zeitung" berichtet. Die RAV sollten entsprechend besser im IT-Bereich aufrüsten, statt immer mehr Personal zu fordern. Geht es nach ihm, sollten die RAV gleich abgeschafft werden, sollten sie nicht in der Lage sein, den "Inländervorrang light" umzusetzen.
(af)