Eine vom Beratungsunternehmen Roland Berger durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass Schweizer Versicherungen die Digitalisierung weiter vorantreiben müssen. Dabei sollen Insuretechs, Anbieter von digitalen Versicherungslösungen, nicht als Konkurrenz, sondern als Vorreiter, Kooperationspartner oder sogar als Akquisitionsziele betrachtet werden.
"2016 sind global über 600 Mio USD in Insuretech Startups investiert worden, Tendenz weiter steigend", sagt Urs Arbter, Partner und Versicherungsexperte bei Roland Berger. Das Hauptpotenzial von Insuretechs liege dabei in der Weiterentwicklung bereits etablierter Geschäftsmodelle sowie der digitalen DNA.
Statt, wie bis anhin, Start-ups als Bedrohung zu betrachten, sei eine kooperative Haltung gegenüber neuen Mitbewerbern viel zielführender. Der Einkauf neuer Technologien könne die Gefahr bergen, diese zu forsch in bestehende Abläufe zu integrieren. "Selbst die ausgefeilteste Digitalstrategie wird am Markt nicht bestehen, wenn die betroffene Organisation auf den damit verbundenen Wandel nicht vorbereitet ist", warnt Arbter.
Laut der Studie könnten sich Versicherungen besonders in den Bereichen Prozesseffizienz und dem Kundenerlebnis verbessern. Zum Erfolg würden zudem auch die Nutzung von grossen Datenmengen und die Entwicklung digitaler Ökosysteme führen. "Wie viele und welche Digitalisierungsstrategien gestartet werden, hängt vor allem von der Grösse und dem Tätigkeitsgebiet des Versicherungsunternehmens ab", so Arbter.
(swe)