Seit dem letzten Update der SBB-App für iOS kann man seine Fahrkarten auch via
Apple Pay bezahlen. Und wie unter anderem der "PCtipp"
schreibt, soll es ab Anfang Juni zudem auch möglich werden, mit dem Bezahldienst aus Cupertino am Schalter sowie in Reisezentren zu bezahlen. Man habe die Funktion eingeführt, um heimischen wie auch ausländischen Kunden die Bezahlung zu vereinfachen, so die
SBB.
Die Boulevard-Zeitung "Blick" allerdings
wundert sich, dass das urschweizer Unternehmen SBB zwar auf mobiles Bezahlen via Apple Pay setzt, die Schweizer Lösung
Twint, die zumindest seitens der Banken
inzwischen recht breit abgestützt ist, aber verschmäht. Die SBB begründet gegenüber "Blick", dass eine Akzeptanz von Twint einer Anpassung der technischen Infrastruktur bedarf und – im Gegensatz zu Apple Pay oder Samsung Pay – nicht ohne Aufwand mit der vorhandenen Kartenakzeptanz abgedeckt werden kann. Man sei aber bereits 2014 eine strategische Partnerschaft mit Twint eingegangen und habe die Markt- und Kundenakzeptanz von Twint im Rahmen eines Pilotprojekts getestet. Welche Ergebnisse diese Tests hervorgebracht haben, darüber ist nichts zu lesen. Dafür äussert sich FDP-Ständerat Ruedi Noser zum SBB-Entscheid für Apple Pay und kritisiert die Bevorzugung eines US-Dienstes anstelle der Schweizer Lösung. Ausserdem, so Noser, sei Twint nicht nur eine Schweizer Lösung nach Schweizer Recht, sondern auch besser und billiger als Apple Pay.
Von Seiten Twint ist derweil zu vernehmen, dass sich die SBB nicht gegen Twint entschieden hat, sondern dass man im Gespräch sei und dass man ab Herbst technisch für App-Zahlungen bereit sei. Bleibt die Frage, ob die SBB Twint dann auch in die SBB-App integrieren werden.
(mw)