Bisher hat
Apple das iPhone alle zwei Jahre rundumerneuert. Erkennbar war das jeweils an einem neuen Design. Nun, mit dem iPhone 7, ist das anders. Zum einen kann man das Gerät optisch kaum von den Vorgängermodellen 6 und 6S unterscheiden – erst recht nicht, wenn es in einer Schutzhülle steckt. Zum anderen bringt Apples neues Flaggschiff aber auch sonst nur Detailverbesserungen.
Eine dieser Verbesserungen ist, dass das neue iPhone 7 wie auch das iPhone 7 Plus vor Spritzwasser und Staub geschützt ist und zwar nach IP67-Standard. Das heisst: Man kann das Handy in einer Tiefe von bis zu einem Meter für bis zu 30 Minuten nutzen, ohne dass es Schaden nimmt.
Einige Besitzer haben das Gerät nun tatsäschlich schon für Unterwasseraufnahmen genutzt. Mit unserem iPhone 7 sind wir nicht so weit gegangen, aber einen regnerischen Abend im herbstlichen Liverpool hat es problemlos überstanden. Dabei konnten wir auch gleich die neue Kamera testen, die wie von Apple versprochen bei wenig Licht nun wirklich bessere Fotos liefert.
Ohne Kopfhörerbuchse
Im Gegensatz zum Plus-Modell bietet das kleinere iPhone 7 nur eine Kamera und damit zum Beispiel kein optisches Zoom. Dafür gibt es hier ebenfalls ein überarbeitetes Retina-Display, das heller ist und einen grösseren Farbumfang bietet. Fotos wirken so nun tatsächlich noch ein bisschen lebendiger, realistischer. Das gilt auch für den Sound, dank einem neuen Stereo-Lautsprechersystem. Zudem ist das neue iPhone auch doppelt so laut.
Wer Mitpendler, oder in unserem Fall Mitfliegende, nicht mithören lassen möchte, der nutzt Kopfhörer. Entweder sind die nun aber kabellos oder haben einen Lightning-Anschluss, denn das iPhone 7 besitzt keinen klassischen Kopfhöreranschluss mehr. Im Lieferumfang findet man neben Earpods mit Lightning Connector aber auch noch einen Klinkenstecker-Adapter.
Apropos Adapter: Während unserem Weekend-Trip wollten wir die neuen Earpods an ein älteres Macbook Air anschliessen, doch die sind natürlich nicht rückwärtskompatibel. Das heisst: Das nächste Mal kommen wieder die alten Kopfhörer ins Handgepäck, und hoffentlich dann auch der entsprechende Adapter. Und das Ladegerät, das muss natürlich nach wie vor mit, auch wenn
Apple die längste Batterielaufzeit bei einem iPhone überhaupt verspricht.
Bis zu zwei Stunde länger soll das iPhone 7 halten, das Plus-Modell eine Stunde. Ersteres können wir bestätigen, aber bei intensiver Nutzung muss es nach wie vor jeden Abend an die Steckdose. Möglich macht die verbesserte Akkuleistung der neue A10 Fusion Chip mit vier Kernen, zwei stromsparenden für weniger leistungshungrige Anwendungen.
Neue, virtuelle Home-Taste
Der Ottonormalnutzer wird kaum merken, dass das neue iPhone im Vergleich zum 6er-Modell laut
Apple doppelt so schnell geworden ist. Dafür wird aber etwas anderes sofort auffallen: Das Smartphone gibt dank einer Taptic Engine nun nämlich wie die Apple Watch da und dort ein taktiles Feedback, zum Beispiel beim Einstellen des Weckers. Ob diese Gerätevibrationen nun unbedingt nötig sind oder nicht, sei dahingestellt. Auf jeden Fall kann man die Haptik in den Einstellungen aber auch ausschalten.
Sinn macht das taktile Feedback im Zusammenspiel mit der neuen Home-Taste. Dabei handelt es sich nicht mehr um einen mechanischen Knopf, sondern um einen sogenannten Solid-State Button. Das spürt man, gewöhnt sich aber rasch daran. Und falls doch nicht: Der Klickwiederstand der neuen Home-Taste kann verändert werden, wobei die Unterschiede unserem Empfinden nach ehrlich gesagt recht gering sind.
Doppelt so viel Speicherplatz
Last but not least doch noch drei optische Veränderungen: Es gibt mit Schwarz und Diamantschwarz zwei neue Farben, die Antennenlinien verlaufen neu nur noch oben und unten und das nach wie vor hervorstehende Kameragehäuse ist auch beim kleineren iPhone etwas grösser geworden. Letzteres hat zur Folge, dass trotz identischen Massen die bisherige Schutzhülle nicht mehr passt.
Vielleicht braucht es aber gar keine Hülle mehr: Das Gerät rutscht in der Hand nämlich deutlich weniger und ist nun wie erwähnt ja auch wasser- und staubdicht. Das Beste aus Kundensicht ist aber: Es gibt neu doppelt so viel Speicherplatz für das gleiche Geld, das heisst entweder 32 GB für 759 Franken, 128 GB für 879 Franken oder sogar 256 GB für 999 Franken beim von uns getesteten iPhone 7.
Fazit: Für einmal gilt auch diesen Herbst, was wir sonst bei der Lancierung der S-Generation raten: Wer sich erst vor einem Jahr ein neues iPhone gekauft hat, der muss sich die Anschaffung des iPhone 7 wirklich zweimal überlegen. Es gibt zwar einige interessante Neuerungen, aber keine, die so wichtig ist, dass bereits eine Neuanschaffung nötig ist. Alle anderen, die natürlich mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet sind, machen mit dem iPhone 7 sicher nichts falsch. Und für Apple-Fans, die nicht auf den klassischen Kopfhöreranschluss verzichten können: Das iPhone 6S gibt’s jetzt bereits ab 639 Franken.
(mv)