Sicher ist sicher - dank smarten Systemen
Quelle: Devolo

Sicher ist sicher - dank smarten Systemen

Smart Home: Einbruchsicherung

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/09

     

Wenn die Tage kürzer und die Nächte wieder länger werden, beginnt auch die Hochsaison für Dämmerungseinbrecher. Im Gespräch mit «Swiss IT Magazine» erklärt Alain Koch von Solutions Multimedia: «Ab Oktober nehmen wir jeweils eine starke Nachfrage nach Sicherheitslösungen für Privateigentümer wahr. Das hat sicherlich auch mit den Kampagnen der Polizei zu tun, die für uns Anbieter von Einbruchssicherungen etwas wie Gratiswerbung sind.» Das Bedürfnis der Kunden reiche dabei von einfachen Sicherungen für Türen, Fenster und Schlösser bis hin zu hochkomplexen Systemen, welche alles und jeden erfassen können, erklärt Koch.


Inzwischen ist die Nachfrage nach smarten Einburchssicherungen so gross, dass die Filiale von Solutions Multimedia in Wollishofen zu klein geworden ist und man demnächst umziehen muss. «Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, sein Heim zu schützen und auch die Preise für Security-Lösungen sind in den letzten Jahren moderater geworden. Das zeigt sich bei uns in den momentan fehlenden Ausstellungsräumen», grinst Koch.

Beliebig erweiterbar

Der Einbruchsschutz gehört wohl zu den ältesten Smart-Home-Formen und hat sich im Laufe der Zeit vom einfachen Sicherungssystem mit kreischender Alarmanlage hin zu komplexen und per App steuerbaren oder direkt mit der Polizei kommunizierenden Lösungen gewandelt.

Grundsätzlich sind sich die meisten Smart-Home-Sicherheitssysteme relativ ähnlich und verfügen über Sensoren und Bewegungsmelder, etwa in einer Kamera, welche damit erkennen kann, wann eine Tür aufgebrochen wird oder dass sich eine Person in einem vorbestimmten Bereich bewegt. Gesteuert werden die Anlagen über eine mobile App aus der Ferne oder können so programmiert werden, dass sie sich aktivieren, wenn man das eigene Haus verlässt und direkt die Polizei alarmiert falls jemand einbricht. «Dann reicht eigentlich eine Fernbedienung zur Aktivierung», erklärt Koch und führt weiter aus: «Aber ich denke vielen Hausbesitzern geht es auch um das gute Gefühl zu wissen, dass ihr Haus abgesichert ist, und darum möchten sie jederzeit kurz nachschauen können, ob alles in Ordnung ist.»
Darüber hinaus stellen Alarm- und Sicherheitssysteme heutzutage nicht nur einen Einbruchsschutz dar, sondern sie sind auch in Richtung des Gebäude-Managements beliebig erweiterbar. «Ich habe einige Kunden, die eigentlich nur ein Sicherheitssystem wollten und es dann nach und nach mit weiteren Smart-
Home-Komponenten erweitert haben», erklärt Koch.

Alarm bei Wind

Von billigen Gadget-Lösungen wie etwa einer einfachen Smart-Kamera oder einem günstigen, vermeintlich smarten Mikrofon hält der Fachhändler wenig: «Solche Geräte können alles ein bisschen aber nichts richtig und schlagen dementsprechend auch mal Alarm, wenn ein Schatten wandert oder es ein bisschen windet, weil das ja auch eine Art der Bewegung beziehungsweise eines Geräusches darstellt.» Beim Spezialisten Solutions Multimedia werden vor allem Alarmsysteme, Bewegungsmelder und per App steuerbare Systeme gekauft. Und auch wenn inzwischen die allermeisten Systeme kabellos sind, ist Alain Koch ein Anhänger von verkabelten Lösungen: «Viele Anbieter setzen auf ein 2,4-GHz-Frequenzband. Über dieses Signal läuft aber auch ein Grossteil der mobilen Geräte, wenn man sie ins Heimnetzwerk einbindet. So erhöht sich die Gefahr, dass ein System instabil wird und sogar im dümmsten Moment ausfallen kann. Und Technologien, die über 5 GHz laufen, sind momentan leider noch relativ teuer. Aber auch bei Kabeln muss man beispielsweise schauen, wie alt das auszustattende Haus ist. Letztendlich sollte die Verkabelung weder dem Einbrecher auffallen noch die Ästhetik des Hauses beeinflussen, was ja die Idee hinter smarten Lösungen ist.»

Angetestet: Devolo Home Control

Devolo hat die Einführung der Smart-Home-Lösung Home Control in der Schweiz bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um ein System, das ähnlich wie Swisscom Smartlife verschiedene Überwachungsmöglichkeiten bietet. «Swiss IT Magazine» konnte eines der ersten verfügbaren Starter-Pakete testen. Das Zentrum von Devolo Home Control besteht aus einer Steuereinheit, die vom deutschen Hersteller Zentrale genannt wird und die man für die Installation sowie Verwaltung der Smart-Home-Lösung benötigt. Zudem finden sich im Starter-Paket ein Türkontakt sowie eine Schalt- und Messsteckdose.
Mit 259 Franken ist das Paket nicht ganz günstig, zumal weitere Komponenten wie etwa Bewegungsmelder, Rauchmelder, Thermostat, Funkschalter, Alarmsirene, Wassermelder, Luftfeuchtemelder oder eine Fernbedienung separat erstanden werden müssen. Wie bei fast allen Smart-Home-Lösungen ist eine Android- und iOS-App verfügbar.

Leichte Erstinstallation
Die Erstinstallation der Zentrale erwies sich als kinderleicht. Mit einem LAN-Kabel muss die Schalteinheit mit dem lokalen Router verbunden werden. Wer in einem Haus mit Powerline-Anschlüssen wohnt, braucht die Zentrale nur in die Steckdose zu stecken. Eine WLAN-Möglichkeit gibt es nicht. Die weiteren Einrichtungsschritte müssen über eine Internetseite vorgenommen werden. Aufgrund der Übersichtlichkeit empfiehlt es sich, die Erstinstallation an einem Computer durchzuführen. Sobald die Zentrale eingerichtet ist, kann man die einzelnen Elemente, in unserem Fall also den Türsensor, zum System hinzufügen. Das Anbringen des Türsensors geschieht mittels Schrauben oder Klebeband. Mit einem kurzen roten Aufflackern bestätigt der Sensor, dass er einsatzbereit ist. Über die Online-Plattform oder die App von Home Control lassen sich die einzelnen Elemente ansteuern und sogenannte Wenn/Dann-Regeln für deren Nutzung einrichten. Beispielsweise wenn sich die Balkontür bewegt, dann wird der Nutzer mit einer Mail benachrichtigt. Das funktioniert prima, ausser wenn sich die Balkontür wie in unserem Test bei starkem Wind im Millimeterbereich bewegt. Daraus resultierte, dass innerhalb von drei Minuten 17 Meldungen über Türbewegungen via Mail eintrafen. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass – sobald ein Teil des zweiteiligen Sensors entfernt wird – die Lösung nicht mehr funktioniert. Das Fehlen seines Gegenübers bemerkte der Türsensor im Test nicht. Gemäss eigenen Angaben unterstützt Devolo bei der Erstellung von Wenn/Dann-Regeln auch die Einbindung von Lösungen von Drittherstellern. Die Kopplung von Devolos Türsensor mit der Netgear-Kamera Arlo-Q hat im Test aber nicht funktioniert. Der Grund dafür ist, dass die Home-Control-Lösungen von Devolo nur mit Komponenten agieren, die die Z-Wave-Frequenz unterstützen. Die Smartcam von Netgear kommt noch nicht mit der Z-Wave-Technologie. Signale wie etwa das klassische WLAN werden nicht unterstützt. Alternativ können Regeln über die mitgelieferte Schalt- und Messsteckdose erstellt werden. Leider war die für unseren Test bereitgestellte Steckdose defekt, so dass diese Funktion nicht unter die Lupe genommen werden konnte.


Fazit
Devolo Home Control ist einfach zu handhaben und das Erstellen von Regeln dürfte für die meisten Nutzer kein Problem sein. Wer sein Haus aber umfassend schützen möchte, etwa mit Sensoren an allen Fenstern, einem Rauchmelder oder einer Alarmsirene, der dürfte schnell einen vierstelligen Betrag hinblättern, wenn er ausschliesslich auf das Devolo-System setzen möchte. Da empfiehlt es sich zumindest, auch traditionelle Einbruchssicherungen anzuschauen. (asp)


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