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5 Fragen an Andy Fitze
Quelle: Swiss ICT

5 Fragen an Andy Fitze

Interview: Marcel Gamma

Warum sich der Präsident des Swiss IT Leadership Forums neu als swiss-ICT-Vorstand engagiert und wann er «IT-Ironie» benötigt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/09

     

1. swissICT Magazin: Warum sind Sie in der IT-Branche tätig?
Andy Fitze: Wenn meine bisherigen Arbeitgeber sich selbst als Teil der «IT-Branchen» nennen würden, wäre dies eine Revolution. Wir «IT Nerds» sind da schon selbstbewusster und kreieren Slogans wie «Every Business is IT».
IT ist alles, IT ist Innovation, IT ist Technology, IT ist cool und IT ist alles, was mit der Zukunft zu tun hat. So sehen dies viele, so macht es Spass, in diesem Schmelztiegel von Akronymen, pseudoprophetischem Technologieglauben, Hype the Hype Cycles, disruptiven Ecosystemen und der real erlebbaren Virtualität zu leben.
Zugegeben: es braucht schon den akuten Virus der «IT-Ironie», um am Morgen vor lauter neuen Trends nicht den ganzen Tag hindurch zu lesen.
Früher lernten wir Bits und Bytes zu kehren. Heute kehren Bits und Bytes uns und unsere Business Modelle radikal. Digitalisierung ist wie die «guten alten Zeiten», nur krasser. Zur Frage: Ich würde gerne in einer anderen Branche als der IT arbeiten – aber es sollte mindestens so viel Spass machen.


2. Was freut oder ärgert Sie persönlich am meisten in der IT?
Firmen, die den Wandel der Digitalisierung erfolgreich angehen, sehen neue, disruptive Technologien als integralen Teil der Businessstrategie, fokussieren sich auf die Business Transformation, haben einen Digital Champion als CEO und kommunizieren ihre digitalen Absichten ihren Mitarbeitern, Kunden und Partnern. Wo sind die Champions, wo sind die Statements?
3. Was sind für Sie die grössten Herausforderungen in der IT?
Die immensen Möglichkeiten im Einsatz von neuen Technologien und der enorme Speed in der Umsetzung fordern uns enorm. Es liegt in der Natur der Sache, dass daraus Verlierer und Gewinner entstehen. Der digitale Wandel ist ja nicht eine mögliche Antwort auf eine Frage, sondern ein Faktum.
Wir haben nicht die Wahl, das digitale Zeitalter aufzuhalten. Wir können wirtschaftlich, kulturell und mit unserer Wohlfahrt partizipieren, als Individuum, Firma und als ganze Nation oder eben nicht. Wir brauchen deshalb einen globalen «Eco Mindset», neue junge Leute und eine funktionierende ICT-Exportstrategie.


4. Warum engagieren Sie sich als Vorstand bei swissICT?
Den Wandel aktiv, engagiert und überzeugt anzugehen, erachte ich als alternativlos.
5. Was können und sollen ICT-Verbände für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft leisten?
Viel! Wer keine Stimme hat, wird nicht gehört. Wer kein Gesicht hat, wird nicht erkannt. Der IT-Werkplatz Schweiz ist heute und in Zukunft ein enorm wichtiger und tragender Wirtschaftszweig – zu wichtig, um ihn partikularen Interessen zu überlassen.

Andy Fitze

Fitze ist Präsident des Swiss IT Leadership Forum und Verwaltungsratspräsident von Service Management Partners. Vorher war er seit 2013 CIO der RUAG. In dieser Funktion war er Mitglied der erweiterten Konzernleitung und führte die Informationstechnologie strategisch und operativ. Vor dem Eintritt in die RUAG war Fitze verantwortlich für die Informatik Governance der PostFinance. Während seiner beruflichen Karriere führte er etliche internationale Projekte und war in verschiedensten Führungspositionen in der Informatik und der technischen Prozessautomation tätig. In verschiedenen Funktionen verantwortete er zudem die Strategie, Architektur sowie das Risiko-, Compliance- und Prozess-Management und die IT-Security. Andreas Fitze ist dipl. El. Ing. HTL und absolvierte das Executive MBA HSG. Weitere Mandate: Strategischer Beirat und Referent der Berner Fachhochschule. 2015 wurde er mit dem Swiss CIO Award ausgezeichnet.


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