Mit Arlo Q hat Netgear bereits die zweite Generation seiner smarten Überwachungskameras vorgestellt. Im Gegensatz zu den robusten Vorgängern, die auch ohne Problem Wind und Wetter ausgesetzt werden können, aber nur mit Batterie laufen, kann Arlo Q an das Stromnetz angeschlossen werden. Anders als bei der ersten Generation der Arlo-Überwachsungssysteme kommt die zweite ohne Basisstation daher und ist nicht für den Aussenbereich geeignet. Der Kostenpunkt liegt bei 229 Franken.
Für die Benutzung der Kameras braucht man nur ein iOS- oder Android-Phone und hat immer im Blick, was die Haustiere gerade treiben, wenn man ausser Haus ist, oder wer an der Wohnungstüre klingelt. Und es kann natürlich überprüft werden, ob sich jemand unbefugten Zutritt zum trauten Heim verschafft hat, wenn man ein paar Tage in den Ferien ist.
Audio- und Videoerkennung
Das erstmalige Einrichten der Arlo-Q-Smart-Home-Kamera hat beim Test von «Swiss IT Magazine», inklusive Einbindung in das lokale WLAN, nicht viel länger als zehn Minuten gedauert.
«Bewegung erkannt», lautet die Push-Nachricht, die man erhält, sobald die smarte Kamera eine Bewegung in ihrem Sichtbereich registriert hat. In der dazugehörigen App findet der Nutzer dann eine exakte Zeitangabe, wann die Sequenz aufgezeichnet wurde, sowie ein 15 Sekunden langes Video, das den Verursacher der Bewegung entlarvt. Zudem wird die Sequenz auch per Mail versendet und sieben Tage, gegen einen Aufpreis optional auch länger, in einer von Netgear angebotenen Cloud gespeichert.
In der kostenlosen Arlo-App gibt es zudem diverse weitere Einstellungsmöglichkeiten. So kann unter anderem ein spezieller Bereich für die Bewegungserfassung ausgewählt oder ein Zeitfenster definiert werden, in dem die Kamera aktiv ist. Die neueste Generation der smarten Überwachungskamera ist aber nicht nur für den visuellen Check geeignet, sondern erkennt auch Geräusche, was dem Nutzer ebenfalls via Push-Nachricht mitgeteilt wird. Dank integriertem Zweiweg-Audio bietet das aktuellste Kameramodell zudem die Möglichkeit, über einen Lautsprecher direkt Anweisungen durch die Kamera zu geben. Das kann sich als durchaus nützlich erweisen, wenn man sieht, dass es sich der Hund oder die Katze auf dem frischgewaschenen Sofa bequem gemacht hat.
Nicht nur Überwachung
Arlo-Kameras bieten aber noch mehr als die blosse Überwachung. So lässt sich das System auch mit der IFTTT-Anwendung koppeln. IFTTT bedeutet «If this than that» und erlaubt den Benutzern verschiedene smarte Anwendungen mit einfachen Anweisungen zu verknüpfen. Im Falle des Arlo-Systems bedeutet dies, dass beispielsweise bei einer Bewegungsregistration das Licht automatisch angeht oder dass die Kamera, sobald sie morgens zwischen sieben und acht Uhr ein Geräusch registriert, die smarte Kaffeemaschine in der Küche und den Thermostat im Badezimmer in Betrieb nimmt. Auch ermöglicht IFTTT Automatisierungsfeatures und die Anbindung an diverse Webdienste. So lassen sich unter anderem mittels der IFTTT-Anwendung die erstellten Videos automatisch in Dropbox verschieben.
Darüber hinaus bieten die intelligenten Überwachungskameras auch eine Geofencing-Funktion an. Mit Hilfe der Geofencing-Technologie wird die Kamera automatisch ausgelöst, sobald sich eine Person, respektive ein registriertes Smartphone, aus einem vordefinierten geographischen Raum entfernt. Umgekehrt deaktiviert sich Arlo, wenn der Nutzer die gekennzeichnete Umgebung betritt.
Konkurrenz kurbelt Markt an
«Das smarte Arlo-Kamerasystem ist sinnbildlich dafür, dass Smart-Home-Lösungen nicht mehr unbedingt aus dem obersten Preissegment kommen müssen», erklärt Danny Ullrich, Senior Marketing Manager EMEA von Netgear, gegenüber «Swiss IT Magazine» während der Präsentation der Arlo-Überwachungskameras. Dies bestätigt auch sein Kollege Turan Ercin, Sales Manager Switzerland von Netgear: «Vor drei, vier Jahren wäre es noch unvorstellbar gewesen, dass eine Überwachungskamera innerhalb von zehn Minuten installiert und so einfach zu bedienen ist, dass selbst ältere Personen damit keine Mühe bekunden.» Die Entwicklung beobachtet er nicht nur des Berufes wegen – Netgear bietet neben den intelligenten Kameras auch leistungsstarke Netzwerkprodukte für das Smart-Home-Segment an – mit grossem Interesse. Ihm ist aber durchaus bewusst, dass Netgear nicht alleine auf dem Markt ist und die Konkurrenz nicht schläft. «Die Konkurrenzsituation im Bereich der Smart-Home-Produkte der unteren und mittleren Preisklasse ist sehr positiv für die Entwicklung der Technologien», kommentiert Ercin und ergänzt: «Im Gebiet der intelligenten Gadgets für zu Hause ist noch einiges Potential nach oben offen.»
(asp)