Der Redmonder Softwarekonzern Micorosft trägt sich offenbar mit dem Gedanken, menschliches Erbgut als Speichermedium für Daten einzusetzen und will zu diesem Zwecke 10 Millionen DNA-Moleküle vom US-Start-up Twist Bioscience kaufen. Wie Microsoft-Forscher
bekannt geben, würde die heutige Disk-basierte und optische Datenspeicherung mit dem exponentiellen Wachstum der Daten nicht mithalten können.
Als Beispiel wird ein Facebook-Rechencenter genannt, das einzig zur Speicherung von einem Exabyte Daten auf Blu-rays gebaut worden sei (1 Exabyte = 1 Million Terabyte). Hätte man hierfür DNA eingesetzt, wäre der benötigte Raum gerade einmal so gross wie der Kopf eines Zündholzes. Neben der hohen Speicherdichte spricht zudem auch die lange Haltbarkeit von DNA für das futuristische Verfahren: Während man bei auf Band gespeicherten Daten von einer Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren ausgeht, wird bei der DNA-Speicherung von Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden ausgegangen. Der aktuell noch grosse Nachteil der Datenspeicherung auf DNA besteht in den Zugriffszeiten, die sich über Stunden hinstrecken können, während auf Tape-Daten immerhin innert Minuten zugegriffen werden kann.
Aktuell liegt die DNA-Speicherung allerdings erst als Konzept vor und bis eine kommerzielle Anwendung vorliegt, dürften noch Jahre ins Land ziehen. Laut
Microsoft habe man in der initialen Testphase immerhin zeigen können, dass man Daten codieren und wieder zu 100 Prozent decodieren können.
(rd)