Legosteine machen alles smart
Herzstück des Systems bildet ein 9 mal 9 Millimeter grosser Hochvolt-Chip. Dieser ist in blaue, gelbe, rote, grüne, graue und schwarze Klemmen eingebaut, die wie Legosteine aussehen, aber programmierbare Schaltvorgänge ausführen können. Entscheidet sich ein Kunde für das System, dann installieren Elektriker diese bunten Klemmen und vernetzen die Geräte über die Stromleitung. Somit erhalten Geräte, egal welchen Herstellers und ob selbst smart oder nicht, eine eindeutige Adresse und können ins Gesamt-Stromsystem eingebunden werden. Ausserdem statten Elektriker Lichttaster mit Tasterklemmen aus, die der Bedienung dienen. Digitalstrom führt auf der eigenen Webseite Partner auf, die Interessenten nach Postleitzahl-Gebiet filtern können und die zu Hause alles installieren.
So ein Partner braucht etwa ein bis anderthalb Tage, um das Digitalstrom-System in einer rund 100-Quadratmeter-Wohnung zu installieren, gibt das Unternehmen selbst an. Weil das System über die bestehende Stromleitung funktioniert, klappt das auch gut in bestehenden Bauten. Die Kosten liegen bei rund 4500 Franken für das System, plus die Rechnung vom Elektriker. Die entstehende digitale Infrastruktur lässt sich später um zusätzliche Geräte oder Anwendungen erweitern – aufgrund der offenen Programmierschnittstellen. Und wenn Bewohner ausziehen, können sie das System relativ unkompliziert wieder aus- und im neuen Heim einbauen lassen.
Lächeln für einen Kaffee
Gerade in der Küche will Digitalstrom mit seinem System künftig punkten. Zum Beispiel können Smart-Home-Bewohner ein Kochvideo auf Youtube abspielen, und der Ofen heizt selbständig auf das vorgeführte Gericht auf. Dabei kommen ein digitaler Butler namens James zum Zuge sowie Cloud-Services. Das gesprochene Wort des Videos wird in Textinformation übersetzt. Diese wird an den smarten Kombisteamer von V-Zug gesandt – der ebenfalls ins System eingebunden ist und sich entsprechend vorheizt. Ausserdem kann das System angeben, welche Geräte wie viel Strom verbrauchen und Warnungen versenden, falls irgendetwas seltsam in der Wohnung scheint – Stichwort Einbrecher. Und in Zukunft steht dann noch die Steuerung von Geräten via Gestik und Mimik auf dem Plan. Möglich macht das Intels 3D-Tiefenkamera Realsense, die kleinste Veränderungen im Gesicht aufnimmt. Einmal lächeln für einen Kaffee bitte, wird es dann vielleicht heissen.
(aks)