Lampen, Storen, Heizsystem, Wetterstation: All das lässt sich mit der Smart-Home-Lösung von Spline zentral steuern. Und auch sonst alles, was noch zu einer richtigen Villa dazugehört. Beispielsweise das Heimkino, die Videoüberwachungsanlage, der Swimmingpool. Das 20-köpfige Team der Thalwiler Firma versucht, im Bereich des intelligenten Wohnens keine (Luxus-)Wünsche offen zu lassen.
Seit 2004 entwickelt Spline Touchpanel-Steuerungen für Wohnungen und Häuser. Die mit bis zu 20 Zoll können direkt in die Wand integriert werden. Darüber können Nutzer alles Mögliche anwählen: die Alarmanlage etwa, um sie zu aktivieren oder um zu sehen, welche Türen offen stehen. Möglich ist auch einzustellen, dass das Touchpanel automatisch das Eingangsbild der Überwachungskamera anzeigt, sobald es läutet. Aber es lassen sich auch einfach Lampen dimmen oder in einem bestimmten Raum ein- oder ausschalten. Und es lässt sich einsehen, wie viel Energie man heute im Verlauf des Tages oder auch in der letzten Woche, den letzten Monaten verbraucht hat. Letzteres sei insbesondere bei grossen Häusern spannend, erklärt Tobias Schmid, Mitgründer und Verkaufsleiter bei Spline. Denn dort kommt pro Halbjahr doch eine ordentliche Rechnung zusammen und so können Bewohner schnell nachverfolgen, wo die grössten Energiefresser stecken.
Eine Software für die Endkunden
All diese Funktionen – wie «Alle Lichter ausschalten» oder «Die Heizung auf 23 Grad hochfahren» – können nicht nur via Touchpanel eingesehen beziehungsweise eingestellt werden, sondern auch über Lichtschalter gesteuert werden, die Spline entsprechend programmiert. Zusätzlich können Endkunden das System aber auch via Smartphone, Tablet oder Smartwatch von unterwegs steuern. Hinter dem Ganzen steckt eine von Spline entwickelte Software, die den Namen Smart-Control trägt. Diese kommt mit Grundriss-Ansicht und Drag&Drop-Funktionalität daher, so dass Endkunden selbst anpassen können, welcher Schalter in welchen Räumen welche Funktion erfüllen soll.
Als Touchpanels kommen bei Spline Geräte der amerikanischen Firma AMX zum Einsatz. Für den Endkunden ersichtlich ist darauf der Grundrissplan der eigenen vier Wände sowie die verschiedenen Funktionalitäten. «Auf diesen Touchpanels sind Logiken, die wir programmiert haben, zentral gespeichert», erläutert Schmid. «Damit sind auch alle Daten beim Kunden lokal gespeichert, und nicht in der Cloud.» Zudem ist das System kompatibel mit anderen Lösungen. «Kunden können einen Fingerabdruckscanner einer österreichischen Firma anhängen, die Alarmanlage von einem deutschen Hersteller und diverse Lichtsysteme mit verschiedenen Standards», so Schmid. Die Geräte werden übers Netzwerk oder mit einem sogenannten Bus-Kabel miteinander verbunden, um «untereinander kommunizieren zu können». Ziel ist am Ende: «Eine sehr einfache Bedienung für den Kunden und die viele Technik im Hintergrund lassen.»
Exklusive Wünsche haben ihren Preis
Die Lösung von Spline zielt vor allem auf Neubauten ab. Die Verkabelung im Nachhinein zu integrieren, ist kaum möglich. «Bei Renovationen arbeiten wir mit anderen, handelsüblichen Systemen, wo Funk oder Digitalstrom zum Einsatz kommt», kommentiert Schmid.
Splines Kunden kommen in der Regel aus der Deutschschweiz, ab und an aber auch aus dem Tessin, der Westschweiz oder dem Ausland. Welche der möglichen Funktionalitäten ein Endnutzer letztlich eingebunden haben möchte, ist ihm selbst überlassen. Ein Entscheidungskriterium könnte allenfalls der Preis bieten. Dieser schwankt je nach Ausstattungswünschen im Normalfall zwischen 30’000 und 90’000 Franken allein für das System. Der Preis kann bei besonders exklusiven Wünschen aber auch deutlich höher liegen. Wobei Tobias Schmid betont: Auch Normalverdiener können durchaus ein Smart-Home-System von Spline etwa in die Mietwohnung einbauen lassen. Für eine 4,5-Zimmer-Wohnung kostet das dann Pi mal Daumen 5000 bis 10’000 Franken. «Wichtig ist, dass der Wunsch nach solch einem System mit zentraler Steuerung und Smartphone-Bedienung vorhanden ist», so Schmid. «Sonst gibt man nicht einfach ein paar Tausend Franken mehr für die Elektroinstallation aus.» Wenn das System dann aber installiert und in Nutzung sei, wollen es die meisten nicht mehr missen.
(aks)