Adrian Lobsiger wird Nachfolger von Hanspeter Thür
Quelle: Bundeskanzlei

Adrian Lobsiger wird Nachfolger von Hanspeter Thür

Der Bundesrat hat einen neuen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) gewählt. Sein Name: Adrian Lobsiger (Bild) – aktuell stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Polizei.
19. November 2015

     

Im April hat der oberste Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür angekündigt, aus Altersgründen von seinem Amt zurückzutreten. Nun hat der Bundesrat einen neuen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) gewählt. Besetzt wird die Position mit Adrian Lobsiger, dem aktuellen stellvertretenden Direktor des Bundesamtes für Polizei (Fedpol). In dieser Aufgabe soll er sich an zahlreichen Stellen mit dem Thema Datenschutz auseinandergesetzt haben. Soll soll er als Chef der Stabsabteilung und des dazugehörenden Dienstes für Recht und Datenschutz dazu beigetragen haben, dass die Personendaten in den Informationssystemen des Bundesamtes namentlich auch im Verkehr mit in- und ausländischen Behörden rechtskonform bearbeitet werden. Ausserdem soll sich der promovierte Jurist auch wissenschaftlich mit den privat- und öffentlich-rechtlichen Aspekten der Personendatenbearbeitung und des Datenschutzes auseinandergesetzt haben.
Der 55-jährige Lobsiger ist 1992 in die Bundesverwaltung eingetreten, wo er zunächst für das Bundesamt für Justiz (BJ) im Bereich des Internationalen Privatrechts tätig war. 1995 erfolgte dann der Übertritt ins Fedpol. Von 2001 bis 2005 wirkt er zudem an der Hochschule Luzern in einem Teilzeitpensum als Gründer und Leiter des Nachdiplomstudiums zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität sowie des Kompetenzzentrums Forensik und Wirtschaftskriminalistik.



Die Wahl Lobsigers ist noch durch die Bundesversammlung zu genehmigen. Danach soll er frühestmöglich sein Amt antreten und in der Übergangszeit von Hanspeter Thürs Stellvertreter Jean-Philippe Walter in die Geschäfte des EDÖB eingeführt werden. (mw)


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Kommentare
Adrian Lobsiger ist ein Quereinsteiger. Als Jurist und Polizeibeamter nimmt er den Datenschutz sehr ernst. Ob ein Datenschützer, der sein Lebensunterhalt als Beamter verdient, auch für die Bürger arbeiten will ist tatsächlich fraglich. Wer beisst schon die Hand die einem füttert. Wir wünschen trotzdem viel Erfolg beim Seitenwechsel. https://enigmabox.net/
Donnerstag, 19. November 2015, Verein Enigmabox

Gefragt habe ich mich als erstes:"Hat dieser Mann überhaupt entsprechende IT Kompetenzen (IT Forensik, IT Recht, Datenschutz, Bürgerrechte) für diese Stelle ?" Sonst haben wir schnell eine Alibiübung, die seinesgleichen sucht. Ein gutbezahlter Staatsangestellter, der nichts zu tun hat. Zum zweiten gebe ich Marco in Bezug auf das neue Datenschutzgesetz recht. Sieht sich der durchschnittlich intelligente Bürger einige Neuerungen in der Gesetzgebung an, kommt als nächstes auch hier wieder die Frage:"Brauchen wir überhaupt einen Datenschützer beim Bund ?" Sonst wieder das gleiche Fazit wie oben. Alibiübung und gutbezahlter Staatsangestellter, der nichts zu tun hat.
Donnerstag, 19. November 2015, person

Schon merkwürdig. Der Staat verabschiedet das Gesetz zur unkontrollierten und totalen Überwachung sämtlicher Bürger und dann ernennt er einen Polizisten zum Datenschutzbeauftragten. Ganz ehrlich, dann kann man dieses Amt auch gleich ersatzlos streichen. Der Schutz persönlicher Daten ist dem Staat nichts Wert.
Mittwoch, 18. November 2015, Marco



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