Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen in Europa (92 Prozent) räumt laut einer von RicohEurope in Auftrag gegebenen Studie ein, dass sie auf die Einführung des digitalen EU-Binnenmarkts nicht vorbereitet sind. Der digitale Binnenmarkt soll die wettbewerbsverändernde europäische Gesetzgebung dieses Jahrzehnts werden. Trotzdem werden nach aktuellen Schätzungen Millionen von Unternehmen die sich daraus ergebenden Vorteile verpassen und somit nicht an einem geschätzten Beitrag von etwa 415 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft teilhaben (
http://ec.europa.eu/priorities/digital-single-market/index_de.htm).
Nur die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) hat bisher überhaupt von dem geplanten digitalen europäischen Binnenmarkt, der Ende 2016 eingeführt werden soll, gehört. Ziel des digitalen Binnenmarktes ist es, den europäischen Online-Markt zu vereinheitlichen, damit die gleichen Inhalte, Produkte und Dienstleistungen überall zum gleichen Preis verfügbar sind. Eine Umfrage unter 1.360 Wirtschaftsführern aus EU-Ländern zeigte, dass dieser Vorschlag am wenigsten in den nordischen Ländern (28 Prozent), Belgien/Luxemburg (29 Prozent) und Portugal (30 Prozent) bekannt ist.
Vermutete geschäftliche Vorteile für das eigene Unternehmen | Vermutete negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen |
Mehr EU-Kunden | 56 % | Mehr Wettbewerb | 42 % |
Niedrigere Eintrittsschwelle in neue Märkte | 52 % | Höhere IT-Anforderungen | 41 % |
Mehr Umsatz | 52 % | Ust-Hindernisse | 36 % |
Mehr Gewinn | 50 % | Mehr Unsicherheit bei grenzüberschreitender Datensicherheit | 34 % |
Geringere Betriebskosten | 48 % | Investitionen für Geschäftsstart in neuer Region erforderlich | 34 % |
Schnellere Markteinführung für neue Produkte/Dienstleistungen | 47 % | Preise von Produkten und/oder Dienstleistungen werden sinken | 32 % |
Effizientere interne Abläufe und Systeme | 44 % | Fehlen von klaren grenzübergreifenden E-Commerce-Gesetzen | 29 % |
David Mills, CEO von
Ricoh Europe, sagt dazu: "Manager haben bisher nicht erkannt, welche enormen Auswirkungen der bevorstehende digitale Binnenmarkt auf ihre Unternehmen haben wird. Es gibt Anlass zur Sorge, dass viele Unternehmensführer keinen Druck verspüren, der sie dazu veranlasst, ihre Unternehmen auf Europas schnellen Wandel hin zu einer zunehmend digitalen Wirtschaft vorzubereiten."
Ein Grund für die fehlende Begeisterung für den digitalen Binnenmarkt könnten ihre Bedenken hinsichtlich der digitalen Reife ihrer eigenen Länder sein. Nur neun Prozent der europäischen Wirtschaftsführer geben an, dass ihr eigenes Land "sehr stark" im Bereich der digitalen Technologie, Qualifikationen und Infrastruktur sei. Während beinah zwei Drittel aller Unternehmen in den nordischen Ländern ihre Länder im Digitalbereich für stark halten, sinkt diese Zahl auf ein Fünftel bei Unternehmen in Spanien und Polen und nur 15 Prozent in Frankreich und Italien. Nach Angabe des Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Europäischen Kommission (http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4475_en.htm)sind Dänemark, Schweden und Finnland die drei Nationen unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten, die im Digitalbereich am weitesten entwickelt sind, während Polen, Italien und Spanien in der unteren Hälfte zu finden sind.
David Mills erklärt weiter: "Indem sie jetzt damit beginnen, ihre Prozesse zu optimieren, zu digitalisieren und zu standardisieren, sichern sich zukunftsorientierte Unternehmen eine gute Position, um einen deutlichen Wettbewerbsvorteil entwickeln zu können. Dies ist ein notwendiger Schritt, wenn Europa Digitalgiganten aus seinen eigenen Reihen entwickeln will, die auch auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig sind, die ja traditionell von US-amerikanischen und zunehmend von chinesischen Unternehmen dominiert wird."
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http://thoughtleadership.ricoh-europe.com/chde.