Bakom fordert Festnetz-Flatrate für alle
Quelle: Comparis.ch

Bakom fordert Festnetz-Flatrate für alle

Das Bundesamt für Kommunikation will, dass künftig alle Schweizer Haushalte mit einer Festnetz-Flatrate für maximal 29.40 Franken ausgestattet werden. Telekom-Experte Ralf Beyeler von Comparis.ch zeigt sich überrascht.
29. September 2015

     

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat einen neuen Vorschlag für die Revision der Verordnung über Fernmeldedienste abgegeben. Dieser sieht vor, dass alle Haushalte in der Schweiz ab 2018 mit einem Flatrate-Festnetzanschluss ausgestattet sind. Inbegriffen sein sollen Gespräche ins Schweizer Fest- und Mobilfunknetz, die Kosten sollen maximal 29.40 Franken betragen. Swisscom als Inhaber der Grundversorgungskonzession müsste dementsprechend ab 2018 ein solches Angebot vorlegen.

Darüber hinaus hat das Bakom verkündet, dass die Internet-Mindestübertragungsrate um 1000/100 auf 3000/300 Kbit/s erhöht werden sollte. Die Vernehmlassung ist nun gestartet, sie läuft bis zum 1. Dezember 2015, dann wird der Bundesrat die Verordnung beschliessen.


"Ich bin vom Vorschlag überrascht", kommentiert Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Comparis.ch. "Dass der Bundesrat Swisscom zwingt, einen Festnetz-Anschluss mit Flatrate anzubieten, ist seltsam. Für die Kunden rechnet sich eine solche Flatrate allerdings schnell, insbesondere auch bei Anrufen in die Handynetze. Wer zum Beispiel jede Woche einen 3-Minuten-Anruf auf ein Handy führt, bezahlt weniger als bisher." Allerdings dürften Beyeler zufolge heute noch viele Kunden einen Festnetz-Anschluss haben, obwohl sie diesen gar nicht benötigen und es durchaus vereinzelte Angebote ohne zwingenden Festnetz-Anschluss gebe. Viele Kunden würden günstiger fahren, wenn sie auf den Anschluss ganz verzichten, ist Beyeler überzeugt. (aks)


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Kommentare
Das irritiert. Ich dachte Festnetzanschlüsse seien eher ein Auslaufmodell. Und wenn dann nur über IP. Warum sich das Bakom da in den Markt einmischem will irritiert ebenfalls.
Samstag, 3. Oktober 2015, M.Messerli

Erstaunlich, wo sich der Staat überall einmischt. Er fördert damit genau das, was er privaten Unternehmen verbietet: Preisabsprahcen, Kartellbildung. Er lässt den Unternehmen wenig Chancen, sich auf dem Markt zu behaupten, indem sie innovative und unterschiedliche Dienste anbieten, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden.
Mittwoch, 30. September 2015, Benpal



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