Wie können wir, egal in welchem Job, in welcher Position oder mit welcher Verantwortung unsere Arbeitsumwelt so gestalten, dass wir ein langes Arbeitsleben gesund bleiben und mit einer gewissen Stabilität eine Lebensbalance erreichen? Das swissICT-Redaktionsteam hat dies intensiv diskutiert und wir möchten der geschätzten Leserschaft unsere Tipps aus der «Froschperspektive» nicht vorenthalten.
Stagilität als Grundsatz für Entscheide
Stagilität, eine Wortkreation aus «Stabilität» und «Agilität», geht davon aus, dass bei aller Agilität eine solide Basis vorhanden sein muss! Entsprechend gibt es langfristige Ziele (berufliche, private und Ausbildungsziele), die vorhanden sein müssen. Der Weg zu diesem Ziel darf agil erfolgen: kleine Etappen mit Reflektion und Korrektur; ein bewusster Umweg zur Erweiterung des Horizonts.
The Trend Is Not Your Friend
Heutige Trends werden sofort zum Mainstream und alle müssen danach hüpfen. Warum nicht einmal bewusst das Gegenteil des Trends machen? Anstatt grauer Anzug eine knallige Farbe, anstatt Sushi ein Insekten-Burger oder anstatt Diplomlehrgang ein Workshop zu mehr Gelassenheit.
Es soll versucht werden, im Alltag die Alternative zu suchen. Nicht Radiokonserven, die täglich dieselben 15 Songs spielen, stattdessen ein feines Internetradio, das noch nie gehörte Musik spielt und von dem man sich inspirieren lassen kann.
Gezieltes Hinterfragen des BestehendenAls im Business Aktive neigen wir dazu, funktionierende Lösungen zu wiederholen und dabei den Aufwand zur Erbringung der Lösung zu reduzieren. Die gefundenen Ansätze werden dann auf das Schlagwort «Best Practice» eingedampft und so lange heruntergeleiert, bis wir mit Erstaunen feststellen, dass sich die Ausgangslage längst geändert und die bestehende «Practice» wohl vieles ist, aber längst nicht mehr «Best». Dem kann jeder folgendermassen begegnen:
- Sich gezielt neuen Einflüssen aussetzen, um zu verstehen, welche Strategien Kollegen ausserhalb der IT zur Lösung ihrer Aufgaben anwenden. Ein Redaktionsmitglied bekam seine letzten zwei grossartigen Inputs von einem Zimmermann und seiner fünfjährigen Tochter.
- In unregelmässigen Abständen die Grundsätze hinterfragen, von denen man beinahe dogmatisch überzeugt ist: Was wäre, wenn die fixe Idee X sich als total falsch erweisen würde? Welches wäre die nächstliegende Annahme und wie würde dies die Lösungsansätze beeinflussen?
- Sich in Geduld üben. Das ist am Schwersten. Neue Ideen und Ansätze entstehen nur sehr selten über Nacht, sondern als Resultat der Auseinandersetzung mit Anderen und Anderem.
«Innovativ Mit-Denken, qualitativ handeln»Innovativ bleiben, interessiert sich informieren und auch selber à jour halten, Ideen und adaptierbare Innovation aktiv einbringen. Mit-Denken, voraus-denken und vor allem zu-Ende-denken von A bis Z damit Nachhaltigkeit entsteht. Qualität für den Kunden als ein zunehmend wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Markt anstreben, dann wird Vertrauen gewonnen.
«Share to Evolve»
Nicht zuletzt ist es sinnvoll, nicht allein zu bleiben, sondern Erfahrungen und Wissen offen teilen und vermehren, um sich dadurch gemeinsam weiterzuentwickeln.
Die AG Redaktion swissICT Magazine setzt sich zusammen aus Marcel Gamma, Barbara Jasch, Dominic Loher, Fridel Rickenbacher, Thomas Winkelmann, Stefan Züger
Arbeitswelt und Agilität
Das Redaktionsteam hat an einer Redaktionssitzung sehr intensiv zu diesem Thema diskutiert, dass wir zum Schluss gekommen sind, dass dies allenfalls auch viele andere Menschen beschäftigt. Die Leserschaft ist herzlich eingeladen, ihre Tipps an redaktion@swissict.ch zu melden. Wir werden diese gerne publizieren.