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Die ultimativen Selfie-Kameras
Quelle: Helico Aerospace Industries

Die ultimativen Selfie-Kameras


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/06

     

Drohnen, die ihrem Besitzer autonom wie sein eigener Schatten überall hin folgen, sind der nächste grosse Wurf im Drohnengeschäft, mussten die fliegenden Objekte bislang doch manuell via Fernsteuerung dazu gebracht werden, sich einer Person an die Fersen zu heften. So bringt etwa der lettische Hersteller Helico Aerospace Industries noch diesen August eine autonome Drohne mit dem passenden Namen Airdog auf den Markt – zum stolzen Preis von 1295 Dollar. Eine eingebaute Kamera sucht man für diesen Preis allerdings vergeblich. Der Airdog dient lediglich als Halterung für eine Kamera, etwa von Gopro.

Auf das nächst höhere Level bringen nun die zwei kalifornischen Entwickler Antoine Balaresque und Henry Bradlow die selbständig folgenden Drohnen – auch wenn Lily (Bild), so ihr Name, laut den Entwicklern vielmehr eine fliegende Selfie-Kamera sei als eine Drohne. Im Gegensatz zum Airdog ist in Lily also eine Kamera eingebaut. Wirft man Lily in die Luft, folgt sie wie der Airdog autonom ihrem Besitzer und besticht dabei durch ihre Handlichkeit. Das Gerät ist ledig­­lich 1,3 Kilogramm schwer, misst nur 26,1x 26,1x8,18 Zentimeter und ist wasserdicht. Zum Vergleich: Auch der Airdog ist wasserdicht, wiegt aber inklusive Kamera gut 1,8 Kilogramm. Damit Lily ihrem Besitzer dank GPS folgen kann, muss dieser ein Tracking Device bei sich tragen – manuell steuern lässt sie sich nicht. Da das Tracking Device gerade einmal einen Durchmesser von sechs Zentimetern hat und zwei Zentimeter hoch ist, sollte es problemlos in die Hosentasche passen. Alternativ dazu gibt es auch ein Armband, mit welchem das Tracking Device am Handgelenk getragen werden kann. Auch wichtig: Das Tracking Device ist wie Lily selbst wasserdicht, so dass man sich auch beim Wakeboarden oder Surfen problem­los filmen lassen kann.

20 Minuten Flugzeit

Der Lithium-Ionen-Akku sorgt dafür, dass die Drohne 20 Minuten fliegt, danach muss er wieder aufgeladen werden – was rund zwei Stunden dauert. Die maximale Fluggeschwindigkeit von Lily wird mit 40 km/h beziffert, dabei bewegt sie sich höchstens 15 Meter und mindestens 1,75 Meter über dem Kopf des Besitzers. Je nach Anweisung kreist Lily um sein Herrchen, fliegt voraus oder folgt ihm. Im äus­sersten Fall entfernt sich die Drohne 30 Meter vom Besitzer und nähert sich ihm maximal auf 1,75 Meter.
Die in Lily integrierte Kamera bietet derweil eine Videoauflösung von 1080 p mit 60 Bildern pro Sekunde und 720 p mit 120 Bildern pro Sekunde. Fotos werden mit einer Auflösung von 12 MP geschossen, und die Kamera verfügt über einen Bildstabilisator. Der Speicher fasst 4 GB, zudem gibt es einen Slot für eine externe Speicherkarte. Und über die Lily Companion App für iOS und Android können Anwender die Kamera-Einstellungen ändern sowie Inhalte teilen und editieren.
Bis Lily lanciert wird, dauert es allerdings noch eine Weile. Angestrebt wird die Veröffentlichung im Februar 2016. Interessierte können die Drohne allerdings bereits vorbestellen, aktuell noch zu einem Spezialpreis von 499 Dollar. Den Ladenpreis geben die Entwickler mit 999 Dollar an.

Gopro will mitmischen


Ganz so weit, eine eigene autonom folgende Drohne auf den Markt zu bringen, ist man derweil bei Action-Kamera-Spezialist Gopro noch nicht. Immerhin hat das Unternehmen nun aber angekündigt, dass man künftig im Drohnengeschäft mitmischen will. Erste Gopro-Drohnen als Zubehör für die Action-Kameras sollen in der ersten Jahreshälfte 2016 auf den Markt kommen.
Nebst dem Einstieg von Gopro und den autonom folgenden Drohnen tut sich aber auch sonst einiges im Drohnenmarkt. So will Hersteller Axis Drones noch in diesem Juli für 35 Dollar die weltweit kleinste Drohne lancieren. Die Wallet Drone soll lediglich 4x4 Zentimeter messen und zusammen mit ihrem Controller problemlos in die Hosentasche passen. Und zwei Schweizer Forscher schliesslich haben eine Mini-Drohne entworfen und sich dabei von Origami inspirieren lassen. Ganz nach dem Vorbild der Papierfalt-Kunst verfügt die Drohne über ausklappbare Arme, die sich selbst entfalten und aus Fiberglas und Polyester bestehen. (abr)


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