Die sich für den Schutz der Privatsphäre einsetzende US-Vereinigung Electronic Privacy Information Center (EPIC) hat bei der Federal Trade Commission eine
Klage gegen
Samsung eingereicht und wirft dem Elektronikriesen vor, mit der Aufzeichnung von Audio-Sequenzen durch die Smart-TVs die Privatsphäre seiner Kunden zu verletzen. Die FTC wird aufgefordert, Samsungs Aktivitäten zu untersuchen und die Praktiken zu unterbinden.
Mitte Februar wurde
bekannt, dass Samsungs Smart-TVs über ihre Sprachsteuerungsfunktionen in der Lage sind, alle Gespräche und Töne in einem Wohnzimmer aufzuzeichnen. Hierfür ist es allerdings nötig, dass der Anwender die Sprachsteuerung überhaupt aktiviert. Wie Tests mit dem Protokoll-Analyzer
Wireshark gezeigt haben, werden die aufgezeichneten Audio-Sequenzen tatsächlich unverschlüsselt über das Internet an Dritte übertragen. Samsung wehrte sich umgehend gegen die Vorwürfe und hielt entgegen, man müsse die Sprachsteuerung aktiv einschalten. Die Sprachanweisungen würden sodann an das Unternehmen Nuance Communications übertragen, das für die Analyse und die Umwandlung der Sprachsequenzen in Text zuständig sei.
Samsung sorgte bereits vor zwei Wochen für
Negativschlagzeilen im Zusammenhang mit den Smart-TVs. Damals wurde bekannt, dass die Geräte beim Abspielen von privatem Content ungefragt Werbung einspielen.
(rd)