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6 Fragen an Hans Rudolf Stucki
Quelle: swiss ICT

6 Fragen an Hans Rudolf Stucki

Interview: Marcel Gamma

Der Quereinsteiger, Firmeninhaber und Leiter eines Bereichs der Fachgruppe Service Management über Lehren aus der Montagetechnik und Plattformen für CIOs.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/11

     

1. Warum engagieren Sie sich in der Informatik-Branche?
Ich bin ein Quereinsteiger, der aus der Fertigungstechnik zur Informatik fand. Der gemeinsame Nenner ist die Automatisierung von Produktionsprozessen. Mich fasziniert es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, dass deren ICT einwandfrei, effizient und effektiv funktioniert.
2. Was freut oder ärgert Sie am meisten in der IT?
Mich freut, dass die IT endlich begriffen hat, dass sie von anderen Industrien, wie z. B. der Fertigungs- oder Montagetechnik, lernen kann. Stichworte hier sind Industrialisierung, wiederverwendbare Komponenten und Baugruppen. Mich ärgert, dass einfache Entwicklungsschritte in IT-Projekten immer wieder als sehr kompliziert dargestellt werden und damit rasche Lösungen verhindern.
3. Was halten Sie für die grössten Herausforderungen in der Informatik?
Die grösste Herausforderung ist (immer noch) die Umsetzung der Kunden-/Benutzeranforderungen in qualitativ gute Lösungen. Und zwar so, dass die Lösung gleich in der ersten Version die Erwartungen der Benutzer erfüllt oder gar übertrifft.

4. Wie wird die IT unser Leben künftig verändern?
Die Informationstechnologie, im wahrsten Sinne des Wortes, wird in Zukunft noch weniger sichtbar sein. Die Anwendungen – jederzeit, überall, auf jedem Gerät – werden noch mehr in unser tägliches Leben «eingreifen», uns Entscheidungen abnehmen, leiten, lenken. Dabei gilt es aber unbedingt zu beachten, dass wir das Denken nicht auch gleich an die Anwendungen delegieren. Sehr viele Leute sind bereits mit den heutigen Möglichkeiten überfordert. Die Welt besteht ja nicht nur aus der Generation Y.

5. Wann würden Sie einem Jugendlichen raten, sich für einen Beruf in der IT zu entscheiden?
Wenn es ihn fasziniert, mit Ausdauer an komplexen Aufgabenstellungen zu tüfteln.

6. Sie engagieren sich in der Fachgruppe IT Service Management (ITSM) im Bereich «Bewusstsein». Warum?
Ich tausche mich gerne mit Experten aus, welche vor denselben Herausforderungen stehen wie ich. Die swissICT-Fachgruppe ITSM bietet dazu eine sehr gute Plattform. Weil so eine Plattform kein Perpetuum Mobile ist, stelle ich gerne einen Teil meiner Freizeit zur Verfügung, diese zu steuern. Apropos steuern: Zurzeit arbeiten wir am Projekt «CIOverview – das CIO Dashboard der Zukunft». Die Motivation des Projekts liegt in der Tatsache begründet, dass herkömmliche IT-Steuerungs- und Management Rahmenwerke wie etwa COBIT oder ITIL zu fein granular und die Details entsprechender Steuerungsansätze aus CIO-Sicht weitgehend unbefriedigend sind.

Hans Rudolf Stucki

Stucki ist Maschineningenieur FH und kam 1990 als Folge einer beruflichen Neuausrichtung bei der damaligen PTT Telecom mit der ICT in Kontakt. Er gründete 1999 die Smartrek AG (www.smartrek.com), ein Ingenieurbüro mit Sitz in Wabern bei Bern, welches die Ausrichtung der Informatik und der Telekommunikation auf die Geschäftsprozesse ermöglicht. Das TM Forum (www.tmforum.org) ernannte ihn zum «Distinguished Fellow», der höchsten Auszeichnung für ausserordentliche Leistungen zu Gunsten des Forums und der ICT Industrie im Allgemeinen.


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