Am kommenden Mittwoch wollen der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz und
ICTswitzerland zur ICT-Fachkräftesituation informieren und die aktuellste Bedarfsprognose 2022 präsentieren. Der "Sonntagsblick" allerdings hat die Studienergebnisse zur Bedarfsprognose bereits vorab
in die Hände gekriegt. Demnach sollen der Schweiz bis im Jahr 2022 rund 30'000 Fachkräfte im ICT-Bereich fehlen. Bis anhin hiess es, dass bis 2020 rund 25'000 Informatiker fehlen. Gemäss aktueller Rechnung aber würden bis 2022 87'000 neue Fachkräfte gebraucht, aber nur 34'000 könne die Schweiz selbst ausbilden. Hinzu kommen 23'000 Spezialisten, die im Ausland rekrutiert werden können, womit 30'000 ICT-Fachkräfte fehlen.
Angesichts dieser Zahlen ist eine Entspannung der Lage beim Fachkräftemangel nicht in Sicht, und das trotz zahlreicher Massnahmen, die unternommen wurden. So würden mehr Lehrstellen geschaffen, und die Universitäten und Fachhochschulen würden mehr Fachpersonal ausbilden. Allerdings steige parallel dazu auch der Bedarf nach Fachkräften, wird Andreas Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz, zitiert.
Gemäss Kaelin sei die gesamte Wirtschaft betroffen. Falls es zum einen nicht gelinge, genügend Nachwuchs im Inland auszubilden, und der Bund als Folge der Einwanderungsinitiative der Zugang zum ausländischen Fachkräftemarkt abschotte, müsse man mit beträchtlichen Folgen für die Wirtschaft rechnen, warnt er weiter. "Sonntagsblick" zitiert Kaelin mit den Worten: "Firmen können nicht alle ihre Aufträge erfüllen, es droht eine Verlagerung ins Ausland – und die Innovation und Wertschöpfung in der Schweiz bleiben auf der Strecke."
(mw)