IT-Fachkräftemangel: Keine Entspannung der Lage in Sicht
Quelle: ICT-Berufsbildung Schweiz

IT-Fachkräftemangel: Keine Entspannung der Lage in Sicht

Gemäss ICT-Berufsbildung fehlen der Schweiz bis 2022 30'000 Informatiker. Bei den bisherigen Prognosen ging man von 25'000 fehlenden Spezialisten bis 2020 aus.
8. September 2014

     

Am kommenden Mittwoch wollen der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz und ICTswitzerland zur ICT-Fachkräftesituation informieren und die aktuellste Bedarfsprognose 2022 präsentieren. Der "Sonntagsblick" allerdings hat die Studienergebnisse zur Bedarfsprognose bereits vorab in die Hände gekriegt. Demnach sollen der Schweiz bis im Jahr 2022 rund 30'000 Fachkräfte im ICT-Bereich fehlen. Bis anhin hiess es, dass bis 2020 rund 25'000 Informatiker fehlen. Gemäss aktueller Rechnung aber würden bis 2022 87'000 neue Fachkräfte gebraucht, aber nur 34'000 könne die Schweiz selbst ausbilden. Hinzu kommen 23'000 Spezialisten, die im Ausland rekrutiert werden können, womit 30'000 ICT-Fachkräfte fehlen.
Angesichts dieser Zahlen ist eine Entspannung der Lage beim Fachkräftemangel nicht in Sicht, und das trotz zahlreicher Massnahmen, die unternommen wurden. So würden mehr Lehrstellen geschaffen, und die Universitäten und Fachhochschulen würden mehr Fachpersonal ausbilden. Allerdings steige parallel dazu auch der Bedarf nach Fachkräften, wird Andreas Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz, zitiert.


Gemäss Kaelin sei die gesamte Wirtschaft betroffen. Falls es zum einen nicht gelinge, genügend Nachwuchs im Inland auszubilden, und der Bund als Folge der Einwanderungsinitiative der Zugang zum ausländischen Fachkräftemarkt abschotte, müsse man mit beträchtlichen Folgen für die Wirtschaft rechnen, warnt er weiter. "Sonntagsblick" zitiert Kaelin mit den Worten: "Firmen können nicht alle ihre Aufträge erfüllen, es droht eine Verlagerung ins Ausland – und die Innovation und Wertschöpfung in der Schweiz bleiben auf der Strecke." (mw)


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Kommentare
Dazu sage ich als ITler, welcher schon seit über 30 Jahren in der IT tätig ist (arbeite in einer Privat Bank) ... trau keiner Liste, welche Du nicht selber gefälscht hast! Wenn ich das nur schon lese, aktuellste Bedarfsprognose 2022. Die IT ist einer steten Wandlung unterworfen und da wollen irgendwelche Theoretiker voraussagen, was in 8 Jahren an Fachkräften gebraucht wird. Toll, die müssen eine Kristallkugel auf dem Tisch haben ...
Montag, 15. September 2014, Peter

@Solo: 1) Quereinsteiger gibt es immer wie weniger (Marktanforderungen, Alter) 2) Quereinsteiger sind mir lieber, als Theoretiker die dank Diplom meinen wissen alles besser, aber eine Produktion nur vom Begriff her kennen. 3) Die Zahl ist und bleibt übertrieben und soll nur als Argument dienen, dass man weiterhin Arbeitskräfte im Ausland bevorzugt.
Dienstag, 9. September 2014, Adrian

Oh Gott, wie mich dieser Quatsch inzwischen nervt. Wo sind denn die 30'000 Stelleninserate? Das sind wahnwitzige Zahlen, welche jeglicher Realität entbehren. Wenn man 30'000 Leute braucht geht man einfach nach Indien und betreibt Outsourcing, denn keiner will mehr Schweizer Löhne für Informatiker zahlen. Da nutzen Ausbildungsplätze auch nichts, es sei denn man beabsichtigt mal wieder Lehrlinge als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen.
Montag, 8. September 2014, Marco

Vielleicht sollte man den Hauptaugenmerk auf "Fachkräfte" legen. In der IT tummeln sich immer noch viele Quereinseiger und möchtegern ITler. Es ist zum Teil erschreckend wieviele IT-Fachmänner ihr gefährliches Halbwissen bei IT-Projekten zum Besten geben. Ich schätze also den "Fachtkräftemangel" als mindestens doppelt so hoch wie angegeben.
Montag, 8. September 2014, Solo

Leider scheint den jeweiligen Redaktoren dieser Panikmacherei von zu wenig IT Fachkräften entgangen zu sein, dass die IT Branche mehr und mehr automatisiert wird. Selbstverständlich werden im gleichen Atemzug immer neue Arbeitsschritte im Business automatisiert, die ihrerseits entsprechend ausgebildetes Personal erfordern. Insofern heisst es für die IT'ler sich kontinuierlich an die Anforderungen anzupassen .... aber das war ja in dieser Branche schon immer so. Dass in gewissen Bereichen ein Mangel besteht ist sicher nicht abzustreiten. Aber das angesprochen Ausmass ich ziemlicher Chabis.
Montag, 8. September 2014, Franz

Dieser ewigen Litanei sei der aktuelle Arbeitsmarktreport "Das Märchen vom Fachkräftemangel" von ARD vom 21.7.14 gegenübergestellt: www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Der-Arbeitsmarktreport-das-M%C3%A4rchen-vom/Das-Erste/Video?documentId=22510396&bcastId=799280
Montag, 8. September 2014, Kurt Wehrli

Zahlreiche Massnahmen? Darf ich lachen? Lehrstellen: Schön und gut, sofern diese dann auch einen Job danach finden. Fachpersonal ausbilden: Ich mache keine Berufsmatura (hatte schon 1999 Probleme mir 150 Französisch Wörter auf nächste Woche zu lernen, weswegen ich die abbrechen durfte) und somit bleibt mir als gelehrter Informatiker nur Ausbildungsoptionen, die 70-80% Repetition sind (auf dem staatlichen Weg). Im Endeffekt: Die Firmen wollen nur konsumieren (Fachkräfte/Arbeitnehmer), aber sind nicht bereit die entsprechenden Kosten zu tragen: Attraktive 80% Modelle, echte Ausbildun/Zertifizierung/Weiterbildungsoptionen (die nicht nur beim Gespräch versprochen werden) und Arbeitspensum/Planung damit der Arbeitnehmer entsprechend Selbstständig Weiterbildung betreiben kann UND angemessene Gehälter (und nein, ich mein nicht damit Ost-Block Niveau). Aber es ist einfacher wegen MEI und anderen Dingen beim Staat zu jammern.
Montag, 8. September 2014, Adrian



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