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Hosting in der Swisscom-Cloud
Quelle: Movis

Hosting in der Swisscom-Cloud

Das Schweizer Beratungsunternehmen Movis hat in den vergangenen Monaten seine zentrale Software-Plattform abgelöst und die ganze IT in ein neues Data Center migriert.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/07

     

Movis hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden von Menschen in der Arbeitswelt zu fördern. Die Schwerpunkte des bereits 1922 als Teil der SV Group gegründeten Unternehmens liegen dabei auf der externen Mitarbeitendenberatung sowie weiteren Dienstleistungen im Kontext des Gesundheitsmanagements in Betrieben aller Branchen.
In den vergangenen Jahren ist Movis schnell gewachsen, unter anderem auch in technologischer Hinsicht. «Wir waren noch vor fünf, sechs Jahren relativ einfach aufgestellt. Jeder Berater hatte zum Beispiel sein eigenes Telefon und seine eigene Agenda», erinnert sich Geschäftsführer Martin Bircher. Vor drei Jahren wurde dann erstmals ein zentrales Outlook eingerichtet, später folgte eine Telefonzentrale am Hauptsitz in Zürich. Zudem besitzt heute jeder Mitarbeiter ein Smartphone, auf dem er jederzeit sieht, wenn ein neuer Termin ansteht. «Für unsere Verhältnisse haben wir da einen recht grossen Schritt nach vorn gemacht», meint Bircher.

Projekt war dringend nötig

Im vergangenen Sommer hat man sich bei Movis dann entschieden, noch einmal einen grossen Schritt zu machen. Nicht ganz freiwillig, wie Bircher zugibt: «Effektiv war es so, dass wir uns das Projekt durch das Wachstum in den letzten Jahren nicht gesucht haben. Im Gegenteil, wir wollten etwas konsolidieren.» Movis beschäftigt heute gegen 50 festangestellte Mitarbeitende, die in der ganzen Schweiz verteilt sind. Und weil der Beratungsansatz des Unternehmens sehr auf eine Face-­to-Face-Kommunikation ausgerichtet ist, besitzt man auch viele Beratungsbüros. Rund 22 sind es verteilt in der ganzen Schweiz. Man ist also sehr dezentral unterwegs, und war das auch in Sachen IT. Hinzu kam, dass der bisherige Provider des Dossierverwaltungs- und Administrations-Tools von Movis das Programm auslaufen liess und ein neues lancierte, das eine Neuinvestition inklusive Datenmigration und allem was dazugehört erfordert hätte. «Das war für uns ein Anlass, um den Markt zu analysieren und zu schauen, ob wir mit der alten Lösung überhaupt auf dem richtigen Weg waren und ob die neue Lösung unsere Bedürfnisse, die sich unterdessen doch ein bisschen verändert haben, auch abdecken kann», erklärt Bircher.
Schliesslich hat man sich zusammen mit einem externen Projektleiter, den man sich speziell dafür zur Seite geholt hatte, für ein neues System und Microsoft Dynamics CRM als Basis sowie den Implementationspartner Trivadis entschieden.

Datensichert hat hohen Stellenwert

Doch damit nicht genug: Movis musste sich auch einen neuen Hosting-Partner suchen, weil der alte Provider, von dem auch die Dossierverwaltungs-Software stammte, nicht mehr bereit war, dies zu übernehmen. Man habe verschiedene Anbieter angeschaut und sei schliesslich bei Swisscom und Alpiq gelandet, meint Bircher. «Dazu muss man sagen, dass wir alles reine Anwender sind, die zum Teil bescheidene oder keine grosse Ahnung von IT haben. Wir haben darum nach einem Partner gesucht, auf den man sich verlassen kann und der sicher auch in Zukunft noch den nötigen Support bieten kann.» Kleinere Anbieter, die man nicht kannte, hatten darum geringere Chancen. Zudem hat Swisscom beziehungsweise dessen Integrationspartner Alpiq, bei dem das Projekt schliesslich gelandet ist, angeblich auch ein spannendes Angebot gemacht.
Auch die Sicherheit der Daten war für Movis bei der Wahl des neuen Hosting-Providers ein ganz wesentlicher Aspekt. «Wir betreuen viele Schweizer Banken. Einige davon stellen die Bedingung, dass sie wissen, wer unser Host ist und wo er die Daten speichert», erklärt Bircher. Mit der Lösung von Alpiq werde höchste Datensicherheit zugesichert, und die Datenhaltung befinde sich komplett in der Schweiz.

Im Detail betrachtet setzt das Beratungsunternehmen nun auf die Dynamic Computing Services von Swisscom. Alpiq bezieht für Movis nämlich eine Infrastructure-as-a-Service-Lösung (IaaS) mit einer darunterliegenden Vmware-Umgebung direkt aus der Cloud des Telekom-Unternehmens. «Dieser Teil ist komplett von Swisscom verwaltet», wie Michael Müller, Account Manager IT und Telcom bei Alpiq, erläutert. Auf dem Virtualisierungs-Layer hat Alpiq dann für Movis eine klassische Microsoft-Umgebung mit Active Directory, Exchange Server und so weiter aufgebaut. Hinzu kommen Applikations-spezifische Server inklusive verschiedenen Datenbanken und CRM-Installationen. Zudem hat man sich für den Zugriff für eine Citrix-Lösung entschieden. Die Daten sind damit von jedem beliebigen Standort aus via Internet erreichbar. Auch um den Unterhalt der virtuellen Lösungen und den Support der Mitarbeiter kümmert sich Alpiq.

Anschluss ans RZ via VDSL

Neben dem Hosting hat Alpiq für Movis auch gleich die Connectivity und die Telefonie erneuert – es wurde auf Voice over IP (VoIP) umgestellt. Als Basis dafür wurde das Swisscom-Angebot Business Internet Standard Option VPN gewählt. «Wir haben damit, via VDSL, alle 22 Standorte ans Rechenzentrum angeschlossen, fix mit allen QS-Einstellungen die Citrix, Voice ecetera benötigen», erklärt Patrizio Marinaccio. «Wir konnten in den verschiedenen Service-Profilen, die Swisscom bietet, für jeden Standort ziemlich genau ausrechnen wie viel Bandbreite man braucht und Standorte so zum Teil mit dem kleinstmöglichen und günstigsten Anschluss ausstatten, der die Bedürfnisse abdeckt», führt der Projektleiter SME, IT & Telcom bei Alpiq weiter aus.
Konnte Movis dank dem Hosting-Wechsel also Geld sparen? «Ich glaube ja, Swisscom und Alpiq haben zumindest das beste Angebot gemacht», so Martin Bircher. Er könne die Sache allerdings nicht direkt vergleichen, weil das Hosting vorher mit der Software gekoppelt war und gemeinsam verrechnet wurde. Alpiq erklärt derweil, dass das Hosting natürlich nur so günstig sei, weil man auch in den Bereichen Telefonie und Connectivity auf Swisscom setze.

Hosting-Partner früh an Bord holen

«Wir haben uns einiges aufgeladen», meint Bircher rückblickend auf das IT-Projekt. Es sei eine recht grosse und nicht ganz ungefähr­liche Geschichte gewesen – aber auch eine sport­liche. Im Juni 2013 wurden die verschiedenen Projekte gestartet, Ende Jahr erfolgten die Zuschläge für Trivadis und Alpiq, Mitte Februar startete bereits die Implementation, im April folgte die finale Testphase und Ende April die grosse Umstellung. Seit dem 1. Mai arbeitet Movis nun komplett in der neuen IT-Umgebung und mit dem neuen System. Noch ist das Projekt allerdings nicht ganz abgeschlossen, wie Bircher verrät. Es sind seiner Meinung nach noch Optimierungen vorzunehmen.
Wenn er noch einmal anfangen könnte, würde er Alpiq etwas früher mit an Bord holen, ist Martin Bircher sich sicher. «Wir haben primär die neue Systemsoftware evaluiert und uns erst relativ spät um das Hosting gekümmert», meint der Movis-Geschäftsführer. Er empfiehlt anderen Unternehmen, die vor einem ähnlichen Projekt stehen, darum, dass man sich eventuell sogar schon parallel mit der Auswahl des neuen Systems auch um das Hosting kümmert. «Damit wäre sicher allen geholfen. Aber wir haben unsere gesteckten Termine ja trotzdem einhalten können», bilanziert Bircher. Viel Zeit in Anspruch genommen und besonders Kopfzerbrechen bereitet hat insbesondere die Migration der Daten aus dem alten in das neue System, die zum Teil manuell erfolgte.

Etwas anderes als ein Hosting kam für das Beratungsunternehmen derweil nie in Frage. Eine reine Cloud-Lösung stand aus Datenschutzgründen nicht zur Debatte. Und auch das Betreiben einer eigenen Infrastruktur war aufgrund des Sicherheitsgedankens und weiteren Gründen zu keiner Zeit ein Thema. «Ein Hosting ist für Unternehmen dieser Grösse und in der Konstellation mit fast 22 Standorten sicher die Lösung, die am meisten Sinn macht», bestätigt auch Michael Müller von Alpiq den Entscheid. «Wenn man die Infrastruktur, die man für all das bräuchte, lokal aufbauen möchte, wären die Kosten sicher höher.»
Froh ist man bei Movis auch, dass man für Internet, Telefonie und Hosting neu nur noch einen Ansprechpartner hat, nämlich Alpiq. Das One-Provider-Konzept ist laut dem IT-Dienstleister denn auch sehr gefragt und immer beliebter, weil man so viele Schnittstellen und Probleme von vornherein eliminieren könne.


Durchhaltewillen war gefragt
Mit der neuen, zentralen Software-Umgebung und dem neuen Hosting-Partner ist Movis gerüstet für die Zukunft. Und wenn es Alpiq und Swisscom noch ein Weilchen gebe, sei in absehbarer Zeit sicher auch kein Wechsel geplant, meint Bircher mit einem Schmunzeln und betont noch einmal, wie froh er ist, dass das IT-Grossprojekt bald beendet ist. «Es war ein bisschen viel, alles auf einmal. Es brauchte viel Durchhaltewillen. Aber nun schauen wir positiv in die Zukunft!» (mv)


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