Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (kurz Parldigi) fordert vom Bundesrat einen Bericht zur heutigen Situation von Open Source Software in der Schweiz. Dazu wurden gleich zwei Postulate eingereicht.
Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP) will wissen, was aus der 2005 verabschiedeten Teilstrategie Open Source Software (OSS) Bund geworden ist. Anscheinend wurden die damals genannten Massnahmen nämlich nur bruchstückhaft umgesetzt. "Mittels Enterprise Agreements und anderen Wartungsverträgen können die IT-Konzerne heute mühelos grosse Software-Lösungen ohne öffentliche Ausschreibung einführen", heisst es in einer Medienmitteilung. Zudem sollen bei den Softwarestandards für die Bundesverwaltung nach wie vor fast ausschliesslich proprietäre Produkte zur Auswahl stehen, obwohl es in den meisten Softwarekategorien unterdessen ebenbürtige Open-Source-Alternativen gebe.
Nationalrat Christian Wasserfallen (FDP) verlangt derweil einen Bericht beziehungsweise eine Studie über den gesamtwirtschaftlichen Einfluss von Open Source Software in der Schweiz. In seinem Postulat stellt er unter anderem die Fragen, welches Einsparungspotential in der Informatik in Zukunft mittels noch besserem Einsatz von OSS genutzt werden könnte und welche Rahmenbedingungen und Fördermassnahmen von Seiten Bund die Erschliessung des Potentials von OSS unterstützen könnten.
(mv)