1. Warum engagieren Sie sich in der Informatik-Branche?
Die Informatik ist eine faszinierende und vielfältige Tätigkeit. Meine tägliche Herausforderung ist, das Spannungsfeld zwischen Benutzer und Technik abzubauen, um letzten Endes dem ICT-Anwender aufzuzeigen, dass die Informatik gewinnbringend ist.
2. Was freut oder ärgert Sie am meisten in der IT?
Mich ärgert, dass der Erwerb von Know-How immer noch sehr teuer ist und viel Freizeit geopfert werden muss, um am Ball zu bleiben. Andererseits freut es mich, dass die Informatik immer mehr von älteren Menschen angewendet wird und es ihnen Spass bereitet, Neues zu erforschen.
3. Welche Themen halten Sie für die grössten Herausforderungen in der Informatik?
An erster Stelle steht für mich der Schutz der Infrastruktur gegen Cybercrime. Die Sicherstellung der Informationssicherheit beschäftigt uns jetzt schon stark. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Sicherheit und Verfügbarkeit der Informatik-Infrastruktur mich in meiner Tätigkeit sehr herausfordert.
4. Wie wird die IT unser Leben künftig verändern?
Indem Informationen von überall her abgerufen werden können, ist es nicht mehr nötig, sich elementare Dinge zu merken. Die Abhängigkeit von solchen aktuellen Nachschlagemöglichkeiten ist sehr gross. Wenn ich daran denke, dass sich Datenbrillen, Fitnessarmbänder und Smartwatches (Wearable Technologies) bald etablieren werden, frage ich mich, ob die IT sich in die richtige Richtung entwickelt. Daten werden gesammelt, ausgewertet und machen uns verletzlich.
5. Wann würden Sie einem Jugendlichen raten, sich für einen Beruf in der IT zu entscheiden?
Um in der IT erfolgreich zu sein, braucht es nebst einem guten Abstraktionsvermögen viel Geduld, Durchhaltewillen und Beharrlichkeit. Wenn ein Jugendlicher zudem noch ein Teamplayer ist und sich für viele Themen interessiert, wird er an diesem Beruf viel Spass haben.
6. Wie könnte sich die Informatik besser um die Anliegen älterer Personen kümmern?
Pro Senectute Kanton Zürich tut bereits viel in dieser Richtung. Wir bieten Computer-Begegnungscenter (Computerias) an, in denen ältere Menschen erste Erfahrungen mit Computern machen können und auch Fragen rund um den PC beantwortet werden. Im Weiteren bietet Pro Senectute Kanton Zürich verschiedene Kurse rund um Electronic Devices an. Um die Hemmungen und die Berührungsängste der älteren Personen abzubauen, bräuchte es noch mehr Unterstützung. Wir Informatiker müssen massgeschneiderte Lösungen anbieten.
Ivan Cristani
Ivan Cristani liess sich zum IDV-Techniker TS ausbilden. Er arbeitet seit zehn Jahren als Bereichsleiter Informatik bei Pro Senectute Kanton Zürich. Pro Senectute ist die grösste Fach- und Dienstleistungsorganisation der Schweiz im Dienst der älteren Menschen. Die Zürcher Organisation bietet u.a. Internet- und E-Mail-Kurse, Tablet Grund- und Aufbaukurse und Computer Einsteigerkurse für ältere Personen.
http://zh.pro-senectute.ch/