Anfang Mai hat Sony eine neue Technologie vorgestellt, mit der man dereinst mehr als 185 TB Daten auf ein einziges Magnetband speichern kann (Swiss IT Magazine
berichtete). Nun zieht die Konkurrenz nach: Forscher von
IBM Research in der Schweiz haben zusammen mit Fujifilm 85,9 Gigabit pro Quadratzoll auf ein weiterentwickeltes Barium-Ferrit-Magnetband gebannt. Das ergibt eine Gesamtkapazität von 154 TB pro Kassette und entspricht angeblich der 62-fachen Kapazität einer heutigen Bandspeicherkassette im Industriestandard Linear Tape-Open der sechsten Generation (LTO6).
"Die Technologie bietet eine hohe Speicherkapazität mit geringem Platzverbrauch, sie ist zudem über Jahrzehnte hinweg zuverlässig. Ausserdem verbrauchen Bandspeicherkassetten keine Energie, wenn sie nicht in Betrieb sind – all dies für weniger als 2 Rappen pro Gigabyte", erklärt Evangelos Eleftheriou, IBM Fellow am IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon, die Vorteile des Tapes und warum Bandspeicher seiner Meinung nach geradezu geschaffen ist für Big Data.
Möglich machen die neue Rekordspeicherdichte unter anderem eine verbesserte Schreibkopftechnologie, eine verfeinerte Steuertechnik und neue Signalverarbeitungsalgorithmen. Mit einem neuen, sogenannten gesputterten Magnetbandmaterial liegen gemäss IBM in Zukunft dann vielleicht sogar weit über 85,9 Milliarden Bits pro Quadratzoll drin. Entsprechende Versuche sollen im Forschungszentrum in Almaden, Kalifornien, bereits stattgefunden haben.
(mv)