Trotz rapider Fortschritte im Cloud-Bereich gibt es noch grosses Einsparpotential. Neue Server sind zwar schnell hochgefahren und mit Applikationen bestückt, aber wie sieht es mit der Wartbarkeit aus? Und wie vermeidet man Fehler bei der neuesten Produktversion?
Auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Probleme, die das Berner Unternehmen Stepping Stone mithilfe der Stoney Cloud auf einen Streich lösen will. So beim Aufsetzen neuer Server: Viele KMU installieren und konfigurieren ihre Server noch von Hand. Das produziert unweigerlich Unterschiede, selbst wenn mit einem vorkonfigurierten Klon gearbeitet wird. Unterschiedliche Mitarbeiter haben einfach unterschiedliche Methoden, auch wenn sie sich nur im Detail unterscheiden. Daraus folgt auch eine erschwerte Wartbarkeit. Diese Problematiken sollen via Automatisierung abgefangen werden. So werden die Systeme auch leicht für Dritte wart- und verwaltbar.
In der Praxis sieht das so aus: Via Web-Interface wählt man das gewünschte Betriebssystem sowie den Software-Stack. Der Stack besteht aus einer vordefinierten Auswahl an Applikationen wie zum Beispiel Dokumentenmanagement, Wiki, Entwicklungs-Framework oder Applikationsserver. Stepping Stone setzt hier konsequent auf Open Source. In Absprache mit dem Kunden kann aber auch ein individueller Stack zusammengestellt werden.
Die Auswahl löst im Hintergrund mehrere Prozesse aus. Das Schlagwort ist Lean Provisioning: Zunächst wird ein Basis-Template geklont. Nach wenigen Sekunden startet das neue System und ein Client installiert und konfiguriert den bestellten Software-Stack. Der ganze Vorgang dauert nur wenige Minuten. So sollen die erwähnten Handarbeitsprobleme vermieden werden.
Versionierung
Dieses Vorgehen hat aber noch einen weiteren Vorteil. Mit Hilfe dieser Technik lassen sich Fehler in neuen Softwareversionen vor der Aktivierung erkennen. Die Stoney Cloud erlaubt die Versionierung der Software und so das Zurücksetzen auf eine frühere Version per Knopfdruck (Rollback). Das Testsystem wird vorgängig einfach geklont. Dadurch wird die Gefahr von Ausfällen bei der anschliessenden Liveschaltung minimiert.
Zu guter Letzt besteht die Möglichkeit, Cloud-Dienste wie zum Beispiel eine Back-up-Lösung als White-Label-Produkt zu beziehen. So können Drittunternehmen von Stepping Stones Erfahrung profitieren und ihren Kunden gleichzeitig diese Dienste im eigenen Corporate Design zur Verfügung stellen.
In die Entwicklung der Stoney Cloud flossen zehn Jahre Erfahrung. In dieser Zeit rückte eine Schlüsselerkenntnis ins Zentrum: Nur eine konsequente Automatisierung führt bei IT-Leistungen zur gewünschten Qualität und Reproduzierbarkeit.
Neben langjähriger Erfahrung führt Stepping Stone ein weiteres Argument für das eigene Angebot ins Feld – den Standort selbst. Die hiesige Infrastruktur für Netzwerk und Elektrizität zählt zu den weltbesten. Hinzu kommen die politische Stabilität sowie ein hohes Niveau für den Persönlichkeits- und Datenschutz.
Snowden-Effekt
Gerade Letzteres wird nun zum Standortfaktor. In der Schweiz sind alle Provider von Gesetzes wegen verpflichtet, ihre Kunden über Auskunftsgesuche von Staatsorganen zu informieren. Ein Umstand, der im Zuge der anhaltenden Snowden-Enthüllungen anscheinend Nachfrage produziert. So ist gemäss Stepping Stone der Anteil ausländischer Kunden gerade in den letzten drei Monaten deutlich gestiegen. Dabei scheinen die Swissness und der Standort Schweiz sogar ausschlaggebender zu sein als der Preis. «Kunden aus dem Ausland signalisieren ihre Überraschung, wenn sie unsere Preise sehen. Trotzdem steigt die Anzahl Abschlüsse im Auslandsgeschäft. Ich denke das sind deutliche Zeichen», so Michael Eichenberger, CEO von Stepping Stone. Das Unternehmen setzt deswegen konsequent auf Datenhaltung in der Schweiz und tritt dabei als sein eigener Cloud Provider auf, denn die Hardware ist im Firmenbesitz. Das Angebot richtet sich an mittlere KMU ab 20 Mitarbeitern.