Gemäss einer Umfrage von Kroll Ontrack haben 40 Prozent der Unternehmen, die Daten in virtuellen Umgebungen speichern, im letzten Jahr einen Datenverlust erlitten. In der Schweiz ist dieser Anteil etwas kleiner, hier waren laut Kroll Ontrack nur 23 Prozent der Unternehmen betroffen. Die Hälfte dieser Firmen allerdings verzeichnete fünf bis 20 Datenverluste pro Jahr, und nur 20 Prozent der Befragten konnten die in virtuellen Umgebungen verlorenen Daten zu 100 Prozent wiederherstellen. Derweil gaben 80 Prozent der Unternehmen an, dass die Wiederherstellung nur in 50 bis 70 Prozent der Fälle gelungen sei. Anzufügen ist an dieser Stelle, dass Kroll Ontrack auf das Thema Datenrettung spezialisiert ist.
Wie die Umfrage weiter zeigt, ist die Datenspeicherung in virtuellen Umgebungen schon sehr weit verbreitet. 84 Prozent der befragten Firmen setzen auf virtuelle Datenspeicherung, in der Schweiz sind es 76 Prozent. Knapp ein Drittel der befragten Firmen haben zwischen 75 und 100 Prozent ihrer Daten in virtuellen Umgebungen gesichert. Und: Im Vergleich mit 2011 ging die Zahl der Datenverluste um ein Viertel zurück. Allerdings waren vor zwei Jahren noch 54 Prozent der Unternehmen in der Lage, die verloreneren Daten wieder komplett herzustellen. Bei der aktuellen Umfrage waren es nur noch 33 Prozent. "Es kam also zu weniger Datenverlusten, diese waren jedoch schwerwiegender als noch vor zwei Jahren", so die Schlussfolgerung von
Kroll Ontrack.
Ebenfalls hat die Umfrage zutage geführt, dass 52 Prozent der Unternehmen glauben, das Risiko eines Datenverlustes sei in einer virtuellen Umgebung geringer als in einer herkömmlichen Speicherumgebung. Dies stimmt allerdings nicht, laut
Kroll Ontrack. "Virtuelle Umgebungen sind in keinerlei Hinsicht sicherer oder gar weniger stark von Datenverlusten betroffen als andere Speicherformen. Eine ganze Reihe von Gründen kann auch in virtuellen Umgebungen zu einem Datenverlust führen. Mögliche Ursachen sind beispielsweise ein korruptes Dateisystem, gelöschte virtuelle Maschinen, die Beschädigung eines internen virtuellen Laufwerks, der Ausfall des RAID-Systems oder anderer Speicher-/Server-Hardware und gelöschte oder beschädigte Dateien innerhalb der virtuellen Speicherumgebungen. Dabei sind die Auswirkungen häufig noch schwerwiegender als bei einer physischen Datenspeicherung, da das Datenvolumen in virtuellen Umgebungen meist deutlich grösser ist", erklärt Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack Deutschland.
Für die Umfrage wurden im August dieses Jahres 724 IT-Spezialisten befragt, davon 466 aus Europa. Wie viele davon aus der Schweiz stammten, weist Kroll Ontrack nicht aus.
(mw)