Schnellere Reaktion auf Kundenbedürfnisse - Software-Defined erhöht die Flexibilität
Quelle: Swisscom

Schnellere Reaktion auf Kundenbedürfnisse - Software-Defined erhöht die Flexibilität


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/10

     

Michael Hase, IT-Business: Die verschiedenen Hersteller interpretieren Software-Defined Networking (SDN) jeweils auf ihre Weise. Was versteht ein Service-Provider wie Swisscom unter dem Konzept?
Dr. Marcus Brunner:
SDN ist eine Technologie, die es erlaubt, flexibler und schneller auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und zeitgerecht innovative Netzwerk-basierte Services zu lancieren. Vor allem in Hinsicht auf Produkte und Applikationen, welche auf einer flexiblen Cloud-Infrastruktur produziert werden, brauchen wir mehr Flexibilität der End-to-End-Netzwerke. In Zukunft werden Infrastruktur­änderungen zudem häufiger on demand erforderlich sein. Daher wird Software-defined für die gesamte Infrastruktur nötig werden.

«Sind unsere Switches bald Altmetall?», fragen Sie provokant. Kauft Swisscom künftig nur noch Netzwerk-Equipment von B-Brands, weil die Intelligenz mit SDN ohnehin aus der Software kommt?
Auch in Zukunft werden wir nur hochwertige Produkte einsetzen, um weiterhin Services höchster Qualität an unsere Kunden liefern zu können. Allerdings erlaubt uns das SDN-Konzept, Netzwerk-Hardware und -Software verschiedener Hersteller zu berücksichtigen und entsprechend unseren Anforderungen zusammenzustellen. Weiter können eigene Anpassungen einfacher entwickelt und integriert werden.


Worin liegt der grosse Nutzen von SDN für die Betreiber von Netzwerken?
Der grösste Nutzen entsteht durch die höhere Flexibilität in mehreren Dimensionen. Durch die Trennung von Software und Hardware kann zum Beispiel bei erhöhter Auslastung einfach eine Netzkomponente mit mehr Kapazität eingesetzt oder zugeschaltet werden, ohne die Software zu ändern. Bei der Einführung von Applikationen kann die virtuelle Netzwerk-Topologie «per Mausklick» an neue Bedürfnisse angepasst werden. Zudem können Datenströme effizient per Software optimiert und visualisiert werden.

Wie wichtig sind Standards, und welche Rolle spielt Open Flow in diesem Kontext?
Standards oder De-facto-Standards sind sehr wichtig für SDN-Entwickler, da sie die Software dadurch nicht für verschiedenste Schnittstellen implementieren müssen. Allerdings ist heute noch nicht klar, wie genau und auf welcher Abstraktionsebene diese Schnittstellen definiert werden. Swisscom ist Mitglied der Open Networking Foundation (ONF), die das Openflow-Protokoll spezifiziert, und sieht einen hohen Nutzen in einem Standard zwischen der Software und der Netz-Hardware. Auch eine Programmierschnittstelle für Applikationen, die Netzfunktionen nachfragen, wird mithilfe von Swisscom spezifiziert.


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