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Informatiker-Löhne stagnieren

Laut einer Studie stiegen die Löhne von ICT-Angestellten dieses Jahr gerade einmal um 0,2 Prozent, dafür verdienen Frauen kaum mehr weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen.
17. September 2013

     

Der Informatikverband SwissICT hat die aktuelle Version seiner Lohnstudie "Saläre der ICT 2013" veröffentlicht. Wie die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung zeigen, stagnieren die Informatiklöhne gegenwärtig: Im Durchschnitt wurde gegenüber Vorjahr gerade einmal ein Anstieg von 0,21 Prozent ermittelt. Laut Studienverfasser handelt es sich dabei um das niedrigste Wachstum in den vergangenen zehn Jahren. Nichtsdestotrotz liegt der Informatikerlohn hierzulande im Mittel bei 112'500 Franken und damit deutlich über dem durchschnittlichen Monatseinkommen von 5800 Franken in der Schweiz.

Erstmals wurden in der diesjährigen Ausgabe der Erhebung auch die Lohnunterschiede zwischen weiblichen und männlichen ITCT-Fachkräften ermittelt. Überraschend positives Fazit der Studie: Schweizer Unternehmen bezahlen ihren weiblichen Angestellten im Schnitt fast denselben Lohn wie den männlichen Kollegen. In der Kategorie "Junior" beträgt der Lohnunterschied zwischen 2011 und 2013 im Mittel 1,6 Prozent, bei den "Professionals" 3,2 Prozent und bei den "Seniors" 3,2 Prozent. In den besagten drei Jahren hat der Unterschied zudem laufend abgenommen und beträgt im laufenden Jahr weniger als 2 Prozent. Zum Vergleich: Über alle Berufsgattungen hinweg beträgt der Lohnunterschied im laufenden Jahr 18 Prozent.


Wie in der Lohnstudie ausserdem festgestellt wurde, ist das mittlere Alter der ICT-Angestellten weiter gesunken und gleicht sich dem schweizerischen Mittel an. Derzeit sind 47,5 Prozent über 45 Jahre alt, während der Anteil der bis 29-Jährigen 9,4 Prozent beträgt.

Die SwissICT-Lohnstudie basiert auf über 21'000 Salärmeldungen von 210 KMU und Grossunternehmen, womit sie etwa 12 Prozent aller Informatiksaläre umfasst. (rd)


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Kommentare
Tatsache ist, dass ich bisher in jedem Bewerbungsgespräch um einiges mehr verlangte als dies gemäss SwissITC sein müsste. Für die Arbeitgeber war das so nie ein Problem. Was Arbeitgeber jedoch grundsätzlich falsch machen: Neue Mitarbeiter erhalten hohe Löhne, bestehende Mitarbeiter mickrige Lohnerhöhungen. Schon ein Witz wenn man bedenkt, dass in allen Managerkursen und Magazinen immer davon gesprochen wird, dass die wichtigste Ressource der Mensch resp. dessen Know-how sei.
Donnerstag, 19. September 2013, Wolge

Die Arbeitgeber sind besser vernetzt, das stimmt, dies ändert aber nichts am Wert der Umfrage. Dass die Gewerkschaft "Syndikat" vor ca. 8 Jahren nicht ab Boden kam, lag nicht an den Arbeitgebern. Ausserdem gibt es meines Wissens auch für einzelne Arbeitnehmer keine transparentere und breitere Basis als diese Salärumfrage, um das eigene Salär einschätzen zu können.
Mittwoch, 18. September 2013, Marcel Gamma

@Marcel Gamma: Erlauben Sie eine Korrektur: Als Arbeitgeber im IT Bereich kann ich Ihnen sagen, dass man durchaus Interesse an falschen Angaben hätte wenn man sich an der Umfrage beteiligt. Es ist leider auch so, dass die Arbeitgeber im IT Bereich tatsächlich wesentlich besser vernetzt sind als die Arbeitnehmer wie das "Wolge" sagt. Das liegt aber leider auch an den Arbeitnehmern. Das die Löhne stagnieren liegt deshalb genau an der Macht von SwissITC & Co., denn jetzt können die Arbeitgeber zu ihren Leuten sagen, sorry, aber ihr steht schon so gut da wie ihr ja im Vergleich von SwissITC sehen könnt, dass wir keinen Grund sehen den Lohn für nächstes Jahr anzuheben. Das fast der selbe Lohn bezahlt wird ist ein Witz. Zum einen stimmt es nicht, jedenfalls habe ich das noch in keinem Betrieb gesehen und ich kenne viele von ihnen persönlich. Natürlich gibt das keiner in so einer Umfrage zu, damit er keine Angriffsfläche für die Gleichstellungsbeauftragen bietet. Solche Statistiken und Umfragen sind nett, haben für mich aber keine wirkliche Aussagekraft.
Dienstag, 17. September 2013, Marco

@Wolge: Erlauben Sie eine Korrektur: swissICT vereint Firmen jeder Grössenordnung und Einzelmitglieder. Und die Lohnerhebung basiert auf den Angaben von Firmen, die kein Interesse an Falschangaben haben können, da der Lohnvergleich ja auch für sie selbst unbrauchbar würde.
Dienstag, 17. September 2013, Marcel Gamma

SwissITC ist grundsätzlich ein Arbeitgeber-Verband. Spanender währen Lohnstudien von Arbeitnehmer Organisationen. Leider ist die IT nicht nur bei den Arbeitgeberverbänden und dem Lobbing stiefmütterlich, sondern verfügt auch über keinen starken Arbeitnehmer-Verband.
Dienstag, 17. September 2013, Wolge



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