ICT-Saläre steigen um 1,4 Prozent

Ein Informatiker in der Schweiz verdient im Durchschnitt 112'000 Franken pro Jahr – und zwar unabhängig seines Arbeitsortes, seiner Position, seiner Erfahrung, seines Alters und seines Tätigkeitsgebietes. Nimmt man nur einen dieser Faktoren allerdings in die Betrachtung hinzu, zeigen sich rasch grosse Unterschiede bei den Salären Schweizer ICT-Fachkräfte. Einen grossen Einfluss hat beispielsweise der Arbeitsort. Verdient ein Informatiker in der Zentralschweiz im Schnitt 100'000 Franken, sind es in der Region Zürich durchschnittlich 115'000 Franken oder 14 Prozent mehr.

Diese und viele weitere Zahlen lassen sich der neuesten Salärumfrage des Branchenverbandes SwissICT entnehmen, für die in diesem Jahr eine Rekordzahl von 24'133 Salärnennungen aus 261 Firmen aus der ganzen Schweiz analysiert wurden.

Aus den Zahlen geht beispielsweise auch hervor, dass die Informatikerlöhne im Vergleich zum Vorjahr generell stiegen. 2012 verdient ein Informatiker in der Schweiz demnach 1,4 Prozent (nicht teuerungsbereinigt) mehr als noch im Vorjahr, wo die Durchschnittslöhne bei 110’500 Franken lagen. Dazu erklärt Paul Brodmann von der SwissICT-Fachgruppe "Saläre" sowie Leiter der Fachgruppe für die Salärerhebung: "Wir stellen fest, dass die Saläre von Informatikern von Jahr zu Jahr kontinuierlich zunehmen, und zwar teuerungsbereinigt über alle Branchen und Regionen hinweg." Dieser Umstand widerspiegle bis zu einem gewissen Grad auch den Markt, ist Brodmann überzeugt. "Es gibt nun einmal mehr Stellen, als es Informatik-Spezialisten gibt."


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Berufsgruppen unter der Lupe

Spannend an der Salärumfrage sind vor allem auch die detaillierten Betrachtungen der einzelnen Tätigkeitsgebiete der ICT-Fachkräfte unter Berücksichtigung derer Berufserfahrung. Diese detaillierten Betrachtungen sind Teil der Auswertung, die bei SwissICT in Buchform oder auch in einer Online-Variante bezogen werden kann (siehe Kasten).

Aus den Detailergebnissen wird etwa ersichtlich, dass ein Applikationsentwickler "Junior" (d.h. ein Applikationsentwickler ohne bzw. mit erster Berufserfahrung) in der Schweiz im Schnitt 27,7 Jahre alt ist und 75'766 Franken verdient. Hat er als Beispiel einen Bachelor-Abschluss, verdient er im Durchschnitt 82’000 Franken, gegenüber den 69'108 Franken, die ein Junior-Applikationsentwickler mit Lehrabschluss, Matura oder BMS an Salär erhält.

Ein ICT-Benutzer-Support "Professional" (d.h. mit einigen Jahren Berufserfahrung) kommt derweil auf einen Durchschnittslohn von 87'000 Franken im Jahr. Die Spanne an Durchschnittslöhnen reicht hier allerdings – abhängig von den unterschiedlichsten Faktoren wie Branche, Alter, Arbeitsort und Grundausbildung – von knapp 78'000 bis zu knapp 95'000 Franken.

Noch einiges zu verdienen gibt es für einen erfahrenen ICT-Berater als weiteres Beispiel aus der SwissICT-Umfrage. Der durchschnittliche Lohn eines ICT-Beraters "Senior" (d.h. ab rund 5 Jahren Berufserfahrung) liegt in der Schweiz bei 130'000 Franken. Bei Beratern, die zwischen 30 und 34 Jahre alt sind, liegt der Durchschnittslohn noch bei 113'100 Franken, bei Senior-Beratern mit einem Alter zwischen 35 bis 39 beziehungsweise 40 bis 44 Jahren bei 125’000 beziehungsweise bei 126'100 Franken. Berater, die zwischen 45 und 49 Jahre alt sind, verdienen im Schnitt dann bereits 139'244 Franken, und solche über 50 Jahre gar 143'333 Franken.


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Durchschnittsalter steigt

Zum Thema Alter wird im Rahmen der Erhebung zudem eine weitere, allerdings wenig überraschende Feststellung gemacht: Informatiker werden immer älter. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Schweizer Informatiker bei 42,7 Jahren, wobei vor allem der Anteil an Spezialisten, die mehr als 45 Jahre alt sind, stetig zunehme. Demgegenüber bleibe der Anteil an Informatikern bis zu einem Alter von 29 Jahren im Vergleich zu früher in etwa gleich. Diese Zahl umfasse allerdings in der Schweiz ausgebildete Fachkräfte als auch solche aus dem Ausland, und beides zusammen reiche nicht, um den aktuellen Fachkräftemangel zu kompensieren, heisst es im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Studie. Und das beweist, dass mehr nötig ist als ein attraktiver und stetig steigender Lohn, um das ICT-Umfeld dem Nachwuchs als berufliche Perspektive schmackhaft zu machen. (mw)