Der Akku des Q-Robots sowie der des mitgelieferten Infrarotsensors sind aufgeladen und die dazugehörige kostenlose App, iConrobot, auf dem Smartphone oder dem Tablet installiert: Einem erfolgreichen Testflug sollte folglich nichts mehr im Wege stehen. Zumindest sollte man das denken. In der Realität sieht das etwas anders aus. Schiebt man den Geschwindigkeitsregler langsam nach oben, passiert lange nichts, bis sich die Propeller plötzlich zu drehen beginnen und – der Roboter vornüber auf die Nase fällt.
Absturz vorprogrammiert
Dutzende von Versuchen und fünf Testpersonen später gelingt es tatsächlich, den Flugroboter abheben und in die nächste Wand krachen zu lassen. Startet man den Propeller, während man den Roboter in der Hand hält, schwingt sich der Q-Robot etwas leichter in die Luft, an der Crash-Landung ändert dies jedoch nichts. Die Steuerung erfolgt nämlich auf gut Glück, reagiert die Fernsteuerung doch eher sporadisch auf die Eingaben. Wenig erstaunlich eigentlich, berücksichtigt man die Tatsache, dass zumindest im Touch-
Modus zwei Richtungen vergessen gegangen sind. Den Roboter vorwärts oder rückwärts zu lenken, ist nämlich schlicht nicht möglich. Entscheidet man sich stattdessen für die Motion-Steuerung, bei der das Fluggerät der Bewegung des Smartphones folgt, bleibt man zwar von diesem Problem verschont, dafür wird es noch schwieriger, den Q-Robot nur schon einigermassen unter Kontrolle zu bringen. Eine sanfte Landung einzuleiten, scheint ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Allenfalls könnte dies – wie schon der Start – nach einigen hundert Testläufen bewerkstelligt werden, hierfür fehlt uns aber letztlich der Durchhaltewille.
Unser Glück also, dass man dem Q-Robot zumindest seine Robustheit zu Gute halten muss. Das Fluggerät übersteht problemlos mehrere Kollisionen mit einer Wand sowie Abstürze aus fünf Metern und mehr.
Zu viel versprochen
Was hingegen ebenfalls für Enttäuschung sorgt, ist, dass die vom Hersteller in der Medienmitteilung versprochene Funktion, die es einem erlaubt, zu filmen oder Fotos zu schiessen, nirgends zu finden ist. Einzig die Flugbahn des Roboters kann per Knopfdruck in der App festgehalten und zu einem späteren Zeitpunkt über dasselbe Feature wiederholt werden.
Der ebenfalls versprochene Kampfmodus konnte mangels eines zweiten Fluggeräts zwar nicht getestet werden, bedenkt man jedoch, wie viel Übung allein das einfache Navigieren der Q-Robots erfordert, so bleibt stark zu bezweifeln, dass ein vernünftiger Kampf ausgetragen werden kann. Das Prinzip zumindest ist simpel: Betätigt man in der Applikation den Knopf «vs», lässt der Roboter einige Töne vom Stapel und sendet einen LED-Strahl gegen den Konkurrenten. Wird dieser vom Strahl dreimal in der dafür konzipierten Eliminierungszone am Oberkörper getroffen, «stirbt» er und geht zu Boden.
Multitasking vorausgesetzt
Zieht man einen Kauf des 40 Euro teuren Geräts in Erwägung, sollte man sich vorgängig Gedanken darüber machen, welches mobile Endgerät man für die Steuerung des Q-Robots zu verwenden gedenkt. Zwar ist der Flugroboter sowohl mit iPhones und iPads wie auch Android-Smartphones und -Tablets kompatibel, doch nicht alle Geräte eignen sich gleichermassen. Will man nämlich nicht Stunden damit verbringen, den Roboter aus dem Stand abheben zu lassen, nimmt man wie bereits erwähnt lieber die Hand zur Hilfe. Hat man aber wie der Durchschnittsmensch lediglich zwei Hände zur Verfügung, dürfte es mit einem Tablet schwierig bis unmöglich werden, neben dem Roboter auch noch die Fernbedienung, sprich das Tablet, festzuhalten und gleichzeitig noch den Geschwindigkeitsregulator zu bedienen.
Abschliessend bleibt einem nichts übrig, als sich einzugestehen, dass der Q-Robot wohl ein Fehlgriff war. Versprochene Features fehlen, und die Steuerung ist unzuverlässig, was wohl früher oder später – zumindest in unserem Fall – unweigerlich dazu führen wird, dass der Flugroboter trotz seiner robusten Bauart in seine Einzelteile zerlegt wird.
(af)