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Gouverner, c’est prévoir

Von Alfred Breu, ICT-Berufsbildung Schweiz

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/09

     

Eine Studie des Beratungsunternehmens A.T.Kearney hat dieser Tage Aufsehen erregt. Sie sagt, dass IT-Abteilungen von Grossunternehmen in den nächsten Jahren vor massiven Strukturveränderungen stehen. Dazu wurden 150 CIOs von global tätigen Unternehmen befragt, 35 davon haben ihren Hauptsitz oder eine grosse IT-Abteilung in der Schweiz. In den nächsten rund sieben Jahren würden 37›000 IT-Profis entweder eine Umschulung durchlaufen müssen, ausgelagert werden oder sogar ganz ihre Stelle verlieren.
Immerhin stellt die Studie auch fest, dass bis 2020 rund 44'000 neue IT-Stellen geschaffen werden. Allerdings würden trotz Umschulungen nicht alle bisherigen IT-Mitarbeitenden den Anforderungen dieser neuen Stellen genügen können. Und dass 16‘000 Stellen wegen des raren Nachwuchses unbesetzt bleiben werden.
Strukturveränderungen gehören zum üblichen Wandel in jedem Berufsfeld. Das ist kein Grund zur Panik. Diesen gut überdauern, wenn möglich unter Stärkung der eigenen Position, setzt aber voraus, dass man sich mit der Materie befasst, Trends und Entwicklungen voraussieht und entsprechend steuert. Führen verlangt eben Voraussehen. Dazu gehört auch die Ausbildung der künftigen Fachleute, die Förderung der Mitarbeitenden, damit die Firma die richtigen Kompetenzen zur richtigen Zeit zur Verfügung hat.
Es braucht wohl keine hellseherischen Fähigkeiten, um eine Verlagerung in die Applikationsentwicklung festzustellen. Damit ist klar, dass man vor allem in dieser Fachrichtung neue Lehrstellen schaffen muss. Systemorientierte Informatiker/-innen könnten sich jedoch auch für die Programmierung eignen.
Vor allem gilt es, Leute mit spezifischer Berufserfahrung, doch ohne grundlegende und systematische IT-Ausbildung (Quereinsteiger etc.) rechtzeitig zu entsprechenden Nachweisen zu führen. Die Möglichkeiten stehen zur Verfügung: Lehrgang zum Informatiker/-in EFZ, Berufsprüfung (Fachausweis) und Diplom.
Doch vor allem für die Berufsleute selber müssen sich rechtzeitig solide qualifizieren und sich immer wieder fragen, ob ihre Kompetenzen in einigen Jahren noch gesucht sind. Oder ob eine Ausbildung in einem neuen Einsatzbereich mit entsprechendem Bildungsabschluss besser wäre.
Sich bewegen ist besser als überholt zu werden.



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