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 Seitenblick - Die CeBIT Metapher
Quelle: Swiss ICT Magazin

Seitenblick - Die CeBIT Metapher


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/06

     

Da hatte die IT Presse doch endlich mal wieder eine Headline: „Ruedi Noser will an die CeBit“. In seiner bekannt pointierten, aber sehr charmanten Art hat der Präsident des ICTSwitzerland zur DV unseres Dachverbandes begrüsst. Nach Dankesworten an verdiente Mitstreiter in unserer Verbandsszene kam er dann bald zur Sache. Er will mit der Schweiz an die CeBIT.
Politisch korrekt betonte er, dass er hier nur seine eigene Meinung kundtäte, aber irgendwie hatte man das Gefühl, dass hier ein Zug bereits in Bewegung ist. Die Schweiz soll Gastland werden an der CeBIT. Mindestens 100 Schweizer Firmen sollen mindestens 3000 Quadratmeter bespielen. Gesamtkosten mehrere Millionen.
Fragende Blicke, zögerliches Nicken und kritische Stimmen beim Apero liessen nicht lange auf sich warten. Muss das sein? Etwas pragmatischer klang es dann bei Andrej Vckovskis Ausführungen. Er spricht von einem Prozess, ersten Phasen und Abklärungen, denen dann Entscheide folgen sollen. Andrej ist Leiter der Arbeitsgruppe Trade & Invest. Diese möchte aus der Schweiz ein IT Exportland machen.
Die Mehrheit unserer Schweizer ICT KMUs (Grossunternehmen sind mir wenige bekannt, Niederlassungen internationaler Konzerne wollen importieren und nicht exportieren) produzieren heute für den Binnenmarkt. Sind Auftragnehmer der Industrie, des Finanzplatzes oder der öffentlichen Hand. Die meisten sind nichts anderes als die verlängerte Werkbank der etablierten Industrien und exportieren selber nicht.

Das sieht in anderen Branchen schon anders aus. Uhren, Schokolade, Industrieprodukte, ja sogar Agrarprodukte – alles für den Export. Und deshalb werden diese Branchen auch mit Respekt behandelt. Produkte, die so gut sind, dass sie im globalen Markt bestehen, müssen wertvoll sein.
Um als Branche mit diesem Respekt wahrgenommen zu werden müssen auch wir zu Exportweltmeistern werden. Damit wird unsere Industrie unabhängiger von lokalen Konjunkturzyklen, kann mehr internationale Talente und Firmen anziehen und wird als Arbeitgeber attraktiv. Und hier schliesst sich der Kreis. Deutschland ist für viele Güter unser wichtigster Exportmarkt – wieso sollten wir uns also nicht in Deutschland präsentieren wollen? Die Präsenz an der CeBIT als Selbstzweck – das kann es nicht sein. Eine Messepräsenz als Teil unserer Aspiration, Exportweltmeister zu werden – das ist eine Vision, die sehr wohl gefällt! Und ja, dann muss es sein.


Dr. Thomas Flatt ist Präsident swissICT


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