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Kampf der Flaggschiffe

In den letzten Wochen wurde eine Reihe neuer Smartphones präsentiert. «Swiss IT Magazine» zeigt zehn Flaggschiffe.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/04

     

Grösser, vielseitiger, leistungsfähiger: Auch im vergangenen Jahr wurden die Smartphone-Hersteller nicht müde, sich gegenseitig zu übertrumpfen und ihre Verkäufe kräftig anzukurbeln. Weltweit sollen laut den Zahlen des Marktforschungsinstituts IDC im Jahr 2012 712,6 Millionen Geräte über die Ladentheke gegangen sein. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von gut 44 Prozent. Und die Auguren von Gartner rechnen für das laufende Jahr 2013 gar mit einem noch nie dagewesenen globalen Absatz von rund einer Milliarde Smartphones.

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Gemischte Gefühle

Was des Smartphone-Herstellers Glück ist, ist des Herstellers von herkömmlichen PCs Leid. Denn wie so oft geht auch hier der Run auf die Tablets und Smartphones auf Kosten anderer Segmente – in diesem Fall auf die des Marktes für Desktop-PCs und Notebooks. Diese Bereiche haben nach Angaben von Gartner im letzten Jahr verglichen mit 2011 mit massiven Einbussen von insgesamt 12,9 Prozent zu kämpfen gehabt. Durch die stetig steigende Leistungsfähigkeit der mobilen Geräte und die zunehmende Sicherheit dank zusätzlicher Funktionen halten die Smartdevices zudem vermehrt auch Einzug ins Business-Segment.

Kampf um die Krone


Dementsprechend hart umkämpft ist die Krone des führenden Herstellers in diesem lukrativen Marktsegment. Zum jetzigen Zeitpunkt dominieren klar Samsung und Apple. Im vierten Quartal 2012 soll ihr gemeinsamer Marktanteil laut Gartner auf 52 Prozent angestiegen sein – im Vorquartal waren es noch 46,4 Prozent. Doch je länger je mehr drängen Hersteller wie Huawei oder ZTE, die bislang vor allem für ihren Heimmarkt China produziert haben, auf den globalen Markt. Es wird spannend sein, zu beobachten, ob es ihnen auch in der Schweiz gelingen wird, Fuss zu fassen. Weiter kamen in letzter Zeit Gerüchte darüber auf, dass sowohl Lenovo als auch HP oder Microsoft eigene Smartphones auf den Markt werfen wollen. Und Archos hat erst kürzlich dementsprechende Vermutungen bestätigt.
Insbesondere in den letzten Wochen ist einmal mehr viel Bewegung in die Branche gekommen, haben doch sowohl HTC mit dem Modell One und Blackberry mit dem Gerät Z10 als auch Samsung mit dem Galaxy S4 ihre neuen Smartphone-Flaggschiffe präsentiert. Und der finnische Konzern Nokia hat bereits im September die Gunst der Stunde genutzt und nach dem Release von Windows Phone 8 sein neues Vorzeigemodell Lumia 920 auf Basis dieses Betriebssystems auf den Markt geworfen. Diese Produktneuheiten sollen nun mit Apples iPhone 5, das ebenfalls schon im September lanciert wurde, um die Gunst der Käufer buhlen.

Android dominiert


Mit dem Stellungskampf der Hersteller wird gleichzeitig auch ein Wettstreit um die Führung bei den Betriebssystemen ausgetragen. Mit 70 Prozent Marktanteil hat Android hier momentan deutlich die Nase vorn. Apples iOS lief im vierten Quartal 2012 auf rund 21 Prozent der abgesetzten Geräte, und Blackberry – damals noch unter dem Namen Research in Motion bekannt – spricht Gartner 3,5 Prozent Marktanteil zu. Microsofts Windows Phone schliesslich konnte gut 3 Prozent der Anteile auf sich vereinen.
Auch in diesem Bereich wird sich im laufenden Jahr wohl so einiges tun, sollen doch die neuen Betriebssysteme Firefox OS, Ubuntu und Tizen erscheinen und auf die neuen Smartphone-Generationen gebracht werden. Zudem arbeitet das Unternehmen Jolla an einem neuen Betriebssystem, das auf den Codenamen «Sailfish» getauft wurde und auf dem im Jahr 2012 von Nokia aufgegebenen OS Meego basiert. Auch von Interesse dürfte die weitere Entwicklung von Blackberrys grundlegend überarbeiteten Betriebssystems Blackberry 10 OS sein.

In welche Richtung sich der Markt bezüglich Hersteller und Betriebssystemen auch immer entwickeln mag, sicher ist, dass auch im laufenden Jahr mit keinem Abbruch des Smartphone-Booms zu rechnen ist. Im Gegenteil: «Bei der Preisgestaltung erwarten wir eine positive Entwicklung im Highend-Segment, in dem Kunden auch bereit sind, mehr für Innovationen auszugeben», ist Andri Puorger, Product Marketing und Planning Manager bei Nokia, überzeugt. (af)


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