Anlässlich des Gartner Symposium/ITxpo hat Analyst David Cappuccio laut
"Forbes" zehn entscheidende Trends und Technologien dargelegt, die die IT in den nächsten fünf Jahren beeinflussen werden.
1. Organisatorische Veränderungen
Bis 2013 werden 30 Prozent aller Unternehmen, die SaaS einsetzen, wieder auf In-House-Installationen zurückgreifen und dies aufgrund der schlechten Service Level im SaaS-Bereich. Die IT-Komplexität wird immer mehr zunehmen, die Change-Zyklen werden sich beschleunigen und die Zeit für Entwicklungen immer kürzer werden. Zudem werden auch die Budgets immer kleiner. Unternehmen brauchen einen 24x7-Support während 365 Tagen. Ausserdem werden immer mehr die User bestimmen, wohin sich die IT entwickelt. Und es gibt einen Generationenwechsel bei den IT-Mitarbeitern.
2. Software-definierte Netzwerke
Dabei handelt es sich um eine neue Art, Netzwerke zu betreiben. Die Kontrolle des Netzwerks geschieht dabei über ein Betriebssystem und somit von einem individuellen Gerät zu einem zentralen Controller. So wird die Konfiguration des Netzwerks von einem Ort aus ermöglicht. Dabei ist der Standort des physischen Rechenzentrums nicht mehr relevant, werden doch komplett virtuelle Umgebungen errichtet. So wird die Zeit, die es braucht, um neue Ressourcen bereitzustellen, reduziert.
3. Mehr Daten und Speicher
Bis 2015 wird Big Data eine Million Jobs in den weltweit 100 grössten Unternehmen generieren. Allerdings wird aufgrund des Fachkräftemangels nur ein Drittel der Stellen besetzt werden können. Prüfung, Archivierung und Recovery der Daten wird immer komplexer. Es wird neue ARM-basierte Server geben für spezielle Analysen. Die Unternehmen werden mehr Performance bei einem kleineren Footprint mit geringerem Energieverbrauch bekommen. Laut Cappuccio machen 15 bis 20 Prozent der aktuell eingesetzten Server gar nichts. Das meiste Storage-Wachstum erfolgte bislang on-premise.
4. Hybride Cloud Services
Hybride Cloud Services bestehen aus Dienstleistungen verschiedener Provider und kombinieren sowohl Private als auch Public Clouds. Die Cloud wird als Erweiterung der IT gebraucht. Private Clouds erhöhen die Agilität und werden dominieren. Unternehmen erhoffen sich von der Cloud beschleunigtes Business-Wachstum. Hybriden Datencentern gehört die Zukunft. Nicht-kritische Arbeiten werden in die Cloud verlagert.
5. Client- und Server-Architektur
Eine Grösse passt nicht für alle Unternehmen, ebenso wie nicht ein OS für alle gut ist. Form-Faktoren sind nicht statisch, man muss Tablets reinlassen. Erzwungene End-User-Standardisierung funktioniert nicht. Man soll die Anwender innerhalb vernünftiger Grenzen tun lassen, was sie wollen. Windows 8 wird in Unternehmen eingesetzt werden, aber wird kein kompletter Ersatz für Windows 7 oder XP oder andere OS sein. "Office on Tablets" mache keinen Sinn, ausser man tippe gerne auf Glas. Und gewisse Apps machen keinen Sinn auf Notebooks.
6. Internet der Dinge
Dazu gehören billige, kleine Geräte. Alles wird Internet-Empfang und GPS-Fähigkeiten haben. So wird die "Always on"-Gesellschaft kreiert. Und alle diese Geräte haben eine IP-Adresse und können verfolgt werden. Das Internet der Dinge ist nicht eine einzelne Technologie sondern ein Konzept. Dinge wie integrierte Sensoren, Bilderkennung, Augmented Reality und Near Filed Communication (NFC) treiben den Trend an. Das Internet der Dinge bringt viele Geschäftsmöglichkeiten.
7. IT-Appliance-Wahnsinn
Diese Kategorie beinhaltet die starke Zunahme von Punkt-Lösungen, welche leicht zu errichten sind, mit integrierten OS und abgeriegelten Umgebungen. Momentan gibt es viele virtuelle Appliances, die die IT-Landschaft kompliziert machen.
8. Operative Komplexität
Bis 2014 werden doppelt so viele Mitarbeiter-Geräte mit Malware infiziert sein als Geräte, die sich im Unternehmensbesitz befinden. Nimmt die Funktionalität eines Systems um 25 Prozent zu, so erhöht sich gleichzeitig die Komplexität um 100 Prozent.
9. Virtuelle Rechenzentren
Das Verhältnis von virtuellen zu physischen Servern beträgt aktuell 11:1. Virtualisierung kreiert kostengünstige Ressourcen und kann Server innert Minuten bereitstellen. Die Ressourcen können zwischen Datenzentren und auch zwischen verschiedenen Regionen verteilt werden. Neu liegt der Fokus auf der Verteilung spezifischer Workloads und nicht auf physischen Servern.
10. IT-Nachfrage
Bis 2017 werden 40 Prozent der Kontaktinformationen von Unternehmen auf Facebook veröffentlicht worden sein und zwar via die Mobilgeräte der Mitarbeiter. Der Server-Workload wächst pro Jahr um 10 Prozent. Die Nachfrage nach Bandbreite nimmt um 35 Prozent zu, die Speicherkapazität erhöht sich um 50 Prozent. Die Stromkosten werden um 20 Prozent zunehmen. Die Nachfrage mit mehr Kapazität zu befriedigen, ist nicht die Lösung. Unternehmen müssen ihre Kapazitäten optimieren und zwar auf eine neue Weise wie Virtualisierung oder Data Deduplizierung.
(abr)
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