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«Wer Freude an Informatik hat, wird die Ausbildung geniessen»

Von Alfred Breu

1800 Informatiker/-innen und Mediamatiker/-innen haben in den letzten Wochen ihre Grundbildung (Lehre, Informatikmittelschule, Privatschule) abgeschlossen. Wir sprachen mit zwei Absolventen der Grundbildung: Diego Beglinger, Absolvent der 4-jährigen Lehre als Informatiker EFZ, Fachrichtung Support und René Grässli, Berufsumsteiger, 2-jährige Ausbildung zum Informatiker EFZ, Systemtechnik.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/09

     

Herzliche Gratulation Ihnen beiden zu Ihrem erfolgreichen Abschluss als Informatiker/-in mit eidg. Fähigkeitszeugnis. Wie sind Sie auf die Idee für diesen Beruf gekommen?
Diego Beglinger:
Mein Interesse am Computer und an der EDV war der Hauptgrund. In meiner Schulzeit habe ich gerne um Computer herumgetüftelt und schon da versucht, anderen Leuten bei ihren IT-bezogenen Problemen zu helfen.
René Grässli: In meinem angestammten Berufsfeld (Gastronomie) war ich nicht mehr glücklich. Ich absolvierte dann ein IT-Praktikum und begann daraufhin die berufsbegleitende Ausbildung.

Wie haben Sie Ihre Ausbildung erlebt?
DB: Sehr abwechslungsreich und spannend. Man wird ständig mit neuem Wissen gefüttert. Vier Jahre hören sich sehr lang an, jedoch wenn man Freude an der Informatik hat, wird man die Zeit geniessen.
RG: Ich habe bei Comdat die Ausbildung berufsbegleitend in zwei Jahren absolvieren können. Comdat ist ein vielseitiger und renommierter Betrieb. Ich konnte sämtliche Abteilungen durchlaufen und in der Planung, Realisierung und im Betrieb von Gesamtinfrastrukturlösungen in den Bereichen Storage, Communication & Collaboration, Server & Blade, Virtualization, Workplace und Printing mitwirken. Zusätzlich habe ich mit meinen 33 Jahren doch schon einige Jahre Erfahrung im Berufsleben sammeln können, was mir das Ganze erleichtert hat.

Gegen Ende der Ausbildung mussten Sie eine Facharbeit leisten, eine Art „Gesellenstück“. Welches Thema mussten Sie bearbeiten?
DB: Meine Aufgaben waren gemischt, von PC Setup über VBA-Makros programmieren bis zu einer Präsentation über einen Audit Prozess. Diese Arbeit habe ich nicht als Prüfung angesehen sondern als eine Chance, um meine Kompetenz zu belegen.
RG: Das Ziel meiner IPA bestand darin, eine KMU Server-Clientlandschaft auf Basis eines ESXi-Hosts zu realisieren. Dazu gehörte die Installation und Konfiguration von zwei virtuellen Windows 2008 Servern inkl. der benötigten Serverdienste/-Rollen (ADDS, DNS, DHCP, WDS usw.) sowie die Installation und Konfiguration einer geeigneten Backup- und Antivirenlösung. Die Clients mussten dabei mit Hilfe von WDS und GPO’s vollautomatisch installiert, konfiguriert und in die Domäne aufgenommen werden.

Was haben Sie für Pläne für Ihre Zukunft?
DB: Durch die Trennung der zwei Firmen, in denen ich arbeite (Ford & Ford Bank), werde ich die IT für Ford übernehmen und somit gleich nach Abschluss meiner Lehre sehr viel Verantwortung tragen dürfen.
RG: Bis Ende September werde ich noch beim bisherigen Arbeitgeber arbeiten. Anschliessend gehe ich auf eine mehrmonatige Asien-Rundreise, bevor ich auf Anfang Februar 2013 bereit für eine neue berufliche Herausforderung bin.

Werden Sie auch einen weiteren Bildungsschritt in Angriff nehmen?
DB: Nach dem Militär werde ich mich nach einer Weiterbildung umsehen in Richtung des Wirtschaftsinformatikers, da man hier die zwei wichtigsten Brachen (Wirtschaft & IT) besser kennen lernt.
Noch ein Appell an alle Ausbildungsfirmen: Es würde mich freuen, wenn sich die Firmen mehr an den Interessen, Neigungen und der Motivation des Bewerbers orientieren würden und weniger auf die Noten schauen. Denn das persönliche Interesse ist ausschlaggebend wie gut er in der Schule und wie hilfreich er im Unternehmen sein wird.
RG: Die Informatik ist ein sehr schnelllebiges Berufsfeld, in welchem man sich stets aus- oder weiterbilden muss. Daher stellt sich für mich nicht die Frage ob, sondern was ich als nächstes in Angriff nehmen werde. Der eidg. Fachausweis ist eine mögliche Option. Für mich stehen zurzeit jedoch produktespezifische Weiterbildungen und Zertifizierungen im Vordergrund.



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