Samsung hat mit dem Galaxy Beam erstmals ein Smartphone mit integriertem Projektor in die Schweiz gebracht. «Swiss IT Magazine» hat getestet wie funktionstauglich dieses Kombi-Pack ist.Auf Smartphone-Ebene erlebt der Nutzer keine Überraschungen. Das Galaxy Beam ist ein Durchschnittsgerät, das mit dem veralteten Android 2.3 arbeitet. Abstriche gibt es jedoch für das unkontrollierte Dimmen und Aufhellen des Displays und dessen träge Reaktion auf Fingerberührungen.
Wie verhält es sich nun aber mit dem Beamer? Ist das Smartphone in der Lage, scharfe Bilder zu projizieren? Immerhin ist eben dieser Beamer verantwortlich dafür, dass das Gerät mit 124x64,2x12,5 Millimeter und 145,3 Gramm ziemlich massig ausfällt.
Bildqualität
Bei optimalen Bedingungen, sprich einem glatten, weissen Hintergrund in einem abgedunkelten Raum, schafft es der Beamer spielend, eine Bildfläche von bis zu 50 Zoll (127 Zentimeter Diagonale) scharf darzustellen. Sind diese Bedingungen jedoch nicht gegeben, wird es schwierig. Bereits bei geringer Lichteinstrahlung reichen die 15 Lumen nicht mehr aus, und das Bild wirkt fahl. Genauso verhält es sich, wenn die Projektion auf einen farbigen oder unebenen Hintergrund fällt.
Die Fokussierung, die diese Mängel ausmerzen soll, ist etwas umständlich in ihrer Bedienung. Bei der Aktivierung des Beamers erscheint ein Regler, der sich mit dem Finger hin und herschieben lässt. Will man die Projektion im Querformat darstellen, muss das Smartphone während dem Einstellen stets waagrecht gehalten werden. Die Alternativ-Variante über die Lautstärtketaste erlaubt einem leider keine genaue Fokussierung.
Zudem liegt das Galaxy Beam durch einen Konstruktionsfehler nicht flach auf der Tischplatte, was zu einem schiefen Bild führt. Über dem Lautsprecher (unten rechts) auf der Rückseite des Smartphones findet sich nämlich eine Erhebung, die die Tonübertragung gewährleisten soll, wenn das Gerät auf einer Unterlage liegt. Samsung hat jedoch vergessen, diese Erhebung durch eine weitere auf der linken Seite auszugleichen. Will man also nicht riskieren, auf Grund einer Bildverschiebung das ganze Prozedere von vorne durchlaufen zu müssen, sollte das Gerät nach dem Scharfstellen nicht mehr berührt werden.
Gut zu wissen
Interessant sind die Zusatzfunktionen, mit denen der Projektor ausgestattet ist. So wurde beispielsweise die Quickpad-App eingebaut, die den Finger auf dem Display zum Zeiger werden lässt. Des weiteren wartet der Beamer mit einer Over-Head-Projection-Funktion auf, die es möglich macht, Live-Aufnahmen zu projizieren. Wie viel Nutzen diese Funktion mit sich bringt sei einmal dahin gestellt, denn will man die Projektion nicht an der Decke haben, muss das Gerät immer in der Waagerechten gehalten werden. Somit lässt sich nur Filmen, was sich unterhalb des Galaxy Beam befindet.
Verwendet man den Beamer für einen gemütlichen Filmeabend, darf man bei ununterbrochener Nutzung mit einer Akkulaufzeit von bis zu drei Stunden rechnen.Wem dies nicht ausreicht, der wird beruhigt sein zu hören, dass Samsung einen Zweit-Akku mitliefert. Positiv zu vermerken gilt dabei, dass das Gerät nie übermässig heiss wird. Verzichtet man ganz auf die Beamer-Funktion und benutzt das Smartphone nur für den Normalgebrauch, hält der Akku gut und gerne zwei Tage.
Als Fazit des Tests lässt sich zusammenfassend sagen, dass der eingebaute Beamer zwar durchaus das Potential hat, Leute in Staunen zu versetzen und einen hohen Spassfaktor mit sich bringt, jedoch nicht als professioneller Projektor gewertet werden kann. Zudem ist das Gerät wegen dem Beamer-Preisaufschlag mit 489 Franken (Digitec) im Vergleich zu anderen Smartphones mit entsprechender Hardware etwas teuer.
(af)