HP Schweiz präsentiert mit Unterstützung des Labels Swiss Made Software die Initiative Swiss Software Cloud (SSC). Dabei handelt es sich um eine Private Cloud, die auf dem Infrastructure-as-a-Service-Angebot von HP basiert, in der Schweiz angesiedelt ist und mit Hilfe derer Software-Hersteller hierzulande ihre Lösungen als Service (SaaS) anbieten können, wie Tom Buser (Bild), der bei HP für den Aufbau des indirekten Vertriebskanals für Cloud Services zuständig ist, im Gespräch mit "Swiss IT Reseller" erklärt. Gelagert werden die Daten in den Rechenzentren in Lupfig und Balsberg. Entstehen soll so ein Marktplatz für Business-Applikationen, so die Vision von
HP. "Aktuell sind zehn Hersteller, die das Label Swiss Made Software tragen, bei unserer Initiative dabei", erklärt Buser. Die Unternehmen, die sich an der Swiss Software Cloud beteiligen, sind ABF Informatik, Actricity, Alabus, BSI, Swyx (über Systemintegrator CISolutions), Consor, Airlock, IMTF, Zarafa und Unblu. Weitere Anbieter seien aber jederzeit willkommen.
Kombination von Software-Lösungen
Nebst der Tatsache, dass gerade kleinere Hersteller mit der Swiss Software Cloud die Möglichkeit erhalten, Cloud-Computing-Luft zu schnuppern, ergeben sich zudem für die Kunden interessante Kombinationsmöglichkeiten. "Einzelne Anbieter beginnen damit, gemeinsam Lösungen zu bauen. Der Enterprise-Content-Management-Spezialist IMTF baut zusammen mit Alabus, einem Anbieter von Versicherungskernsystemen, beispielsweise nun eine Lösung für kleinere Versicherungsbroker, die sowohl das Kernsystem als auch ein sicheres Dokumenten-Management brauchen", führt Buser aus.
Verkauf ausschliesslich über Hersteller
Beim Verkauf der SaaS-Lösung der beteiligten Hersteller verzichtet
HP für einmal auf den direkten Weg, der Absatz läuft also immer direkt über die Software-Hersteller. Buser erklärt: "HP hat vielmehr das Ziel, den Software-Herstellern seine Infrastructure-Services zu verkaufen, damit jene die Cloud dann nutzen können. Die Kundenbeziehungen laufen derweil direkt über den Software-Hersteller."
Allerdings hat auch HP Schweiz seine Verkäufer mit Factsheets über die einzelnen Anbieter in der Swiss Software Cloud ausgestattet, damit diese die Initiative bekannt machen können. "Das ist sozusagen ein zusätzlicher Vertriebskanal. Je mehr Kunden unsere Infrastruktur nutzen, desto mehr verdienen wir. Wir haben als grosses Interesse daran, dass viele Kunden diese Cloud nutzen", betont Buser.
Deshalb bietet HP den Herstellern auch Marketing-Unterstützung an. Diese beinhaltet Flyer, Factsheets oder Banner für die Hersteller. Aber auch an verschiedenen Messen wie zum Beispiel dem Swiss IT Sourcing Forum wird das Unternehmen mit seiner Initiative vor Ort sein. Ausserdem unterstütze man Partner bei Roadshows.
Mehr eigene Cloud-Services verkaufen
Ganz eigennützig ist HP Schweiz bei der Initiative logischerweise nicht. "Wir erhoffen uns von der Swiss Software Cloud, dass wir mehr eigene Utility & Cloud Services verkaufen können. Das ist ein offenes Geheimnis", so Buser. Ausserdem suche man die Nähe von Business-Leuten. "Wir verhandeln meist mit IT-Leuten und das wollen wir nun ändern. Schliesslich hat man herausgefunden, dass über 50 Prozent der Projekte heute nicht mehr von der IT, sondern vom Business vergeben werden. Also müssen wir die Business-Leute erreichen", erläutert Buser. Auch die Gewinnung neuer Kunden, denen man weitere Services anbieten kann, ist für HP ein Ziel der Initiative. Zudem helfe die Initiative
HP, das bislang primär Grossunternehmen im Fokus hatte, nun auch bei den mittleren Firmen Fuss zu fassen. Und zu guter Letzt sieht das Unternehmen die Swiss Software Cloud auch als Beitrag zur Förderung der lokalen IT-Industrie – "HP Schweiz hat grosses Interesse daran, dass diese vorwärtskommt".
Wie erfolgreich die Swiss Software Cloud wird, kann HP Schweiz heute noch nicht abschätzen. "Heute ist die Initiative noch ein zartes Pflänzchen. HP wird noch nicht reich damit. Aber ich glaube an ihr Zukunftspotential", so Buser.
(abr)